Deine Rolle: Wer du bist und wer du sein kannst

Seit einigen Monaten haben ein paar Freunde und ich das Spielen von Dungeons and Dragons für uns entdeckt. Es kann einen unglaublichen Spaß mit sich bringen, in eine Rolle zu schlüpfen und Abenteuer zu bestreiten, die es im echten Leben so nicht gibt. Während der letzten Runde, in der ich als Dungeon Master agierte, fiel mir auf, dass im Spiel jeder eine Rolle innerhalb der Gruppe einnimmt, sei es die Heiler, der Tank oder der Schadensverursacher. Doch auch im echten Leben nehmen wir Rollen an, wir sind Brüder, Arbeiter, Liebende oder sonstiges.

Häufig neigen neue Spieler dazu, sich eine Rolle auszusuchen, welche ihre Charakterzüge aus der echten Welt widerspiegeln. Dies ist nicht wirklich verwunderlich, da es den Rollenspiel-Aspekt um einiges leichter macht. Allerdings kann es auch sehr viel Spaß machen einen Charakter zu spielen, welcher sehr gegensätzlich zu unserem Ich im alltäglichen Leben ist.

Im Spiel sind wir uns der Sache bewusst, dass es sich lediglich um ein Spiel handelt und wir nur vorgeben diese Rolle zu sein, deutlich anders verhält sich dies im echten Leben, wir tendieren dazu zu vergessen, dass die Rollen die wir dort spielen auch nicht wirklich wir sind und verwechseln unser Ich mit diesen Rollen.

In D&D schlüpfen wir alle in eine Rolle, idealerweise eine, die dem Team zuträgt und dazu beiträgt, dass die Abenteuer und Aufgaben auf eine möglichst gute Art enden. Doch auch im echten Leben ist dies der Fall, wir versuchen gute Söhne zu sein, um der Gruppendynamik der Familie beizutragen, wir versuchen, gute Arbeiter zu sein, um dem Unternehmen möglichst hilfreich zu sein. Doch all dies ist auch nur eine Rolle, wie bereits erwähnt, kann die Linie, die das wahre Ich und unsere soziale Rolle trennt, hier etwas unscharf werden. Allerdings sollten wir wie bei D&D hier auch nicht uns selbst mit unserer Rolle verwechseln.

Wenn wir es schaffen, unsere eigene Rolle sowie die Rollen unserer „Mitspieler“ besser zu verstehen, können wir nicht nur dafür sorgen, dass die Gruppendynamik besser ist, sondern auch die gegenseitige Empathie wächst. Dies gilt sowohl im Spiel als auch im Leben.

Wie bereits erwähnt, spielen wir im Spiel bewusst eine Rolle, während wir im echten Leben eher unbewusst eine oder mehrere Masken tragen. Je weniger wir dies allerdings tun, desto authentischer werden wir. Es kann übrigens auch von Vorteil sein, das Wechseln von Rollen oder Masken zu beherrschen. Diese Anpassungsfähigkeit kann nicht nur innerhalb der D&D Gruppe, sondern auch im echten Leben eine nützliche Fähigkeit sein. Schließlich braucht es nicht in jeder Situation die gleichen Qualitäten.

Sich dessen bewusst zu sein, welche Rolle man spielt, ob im echten Leben oder im Spiel kann zu Selbstreflexion und persönlichen Wachstum führen. Denn so wie der Charakter innerhalb des Spiels aufsteigt und besser wird, so werden wir es auch in der Realität. Rollenspiele bieten eine sichere Umgebung um verschiedene Verhaltensweisen und Rollen auszuprobieren, dies kann uns wervolle Lektionen für das echte Leben bieten. Allerdings will ich hiermit nicht sagen, dass wir die Erfahrungen aus dem Rollenspiel eins zu eins ins echte Leben übertragen sollten, aber wir können verschiedene Rollen ausprobieren.

Im Spiel wie auch im echten Leben ist es aber wichtig, die Rollen aller Beteiligten zu respektieren und anzuerkennen, da jede Rolle zum Gesamterfolg beiträgt. 

Hast auch du schon einmal D&D gespielt und ähnliche Gedanken gehabt? Schreibe deine Meinung doch einfach in die Kommentare.

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