|

Marx über die beliebige Arbeit: Wieso uns der Job oft egal ist

Ob man es gut heißt oder nicht, ist der Umstand, der sich auch nicht zu leugnen lässt, dass Karl Marx mit seinen Werken die Welt, wie wir sie kennen, nachhaltig verändert hat. Doch in diesem Artikel versuchen wir uns ein Zitat von Marx anzuschauen, das den modernen Arbeitsmarkt erstaunlich gut beschreibt. Und das obwohl er diese Aussage schon im Jahre 1858 tätigte.

»Die Gleichgültigkeit gegen die bestimmte Arbeit entspricht einer Gesellschaftsform, worin die Individuen mit Leichtigkeit aus einer Arbeit in die andere übergehen und die bestimmte Art der Arbeit ihnen zufällig, daher gleichgültig ist. Die Arbeit […] hat aufgehört als Bestimmung mit den Individuen in einer Besonderheit verwachsen zu sein.«

– Karl Marx

Diese Gleichgültigkeit welche Marx in diesem Zitat anspricht, ist uns sehr geläufig. Wer kennt es schließlich nicht, man plant einen größeren Urlaub mit ein paar Freunden, allerdings steht auf der Kippe, ob einer der Freunde kann. Dieser sagt dann, dass er zu gegebenem Zeitpunkt frei kriegen muss, ansonsten kündigt er einfach. Zumindest sind uns solche Situationen nichts fremdes. 

Andererseits schwingt doch meist ein leicht stolzer Unterton mit wenn man mit älteren Menschen redet und diese von ihrer Arbeit berichten. Es ist aber genau das Abhandensein dieses Stolzes wenn man mit Menschen aus jüngeren Generationen.

Dies ist unserer Meinung auf einen Ursprung zurückzuführen. Kinder werden heutzutage nicht mehr dazu erzogen etwas zu lernen was ihnen spaß macht und worin sie wirklich aufgehen. Die Leistungsgesellschaft wie wir sie heutzutage haben predigt, dass das mit Abstand am Wichtigsten bei der Jobwahl das Gehalt oder Lohn ist. Doch wenn man seine Jobwahl ausschließlich auf das spätere Entgelt beschränkt, so geht die Tätigkeit vollkommen unter.

Da die meisten Menschen aber in etwa ein Drittel ihres Tages auf der Arbeit verbringen, diese ihnen aber gleichgültig ist, kann man sagen, dass den Menschen ein Drittel ihres Lebens egal ist. Die Arbeit kann beliebig getauscht werden, ohne dass man das Gefühl hat, etwas würde sich ändern. 

Besonders beim Schreiben, ob Blog oder Buch, merken wir welch eine Kraft es haben kann einer Tätigkeit nachzugehen für die man brennt. Während dem Lesen von philosophischen Büchern oder auch beim Schreiben können Stunden vergehen, ohne dass man es merkt. Es mag womöglich etwas geschwollen klingen, aber einen Job auszuüben welcher sich mit seiner Bestimmung, insofern es so etwas gibt, deckt ist wohl das großartigste was man im modernen Arbeitsmarkt erreichen kann. Denn auf diese weise wird das tägliche Aufstehen nicht zu einer Tortur, sondern kann einen schon am frühen Morgen motivieren.

Vor allem in einem Land wie Deutschland, in dem die Arbeit gefühlt über allem steht, ist es wichtig, dass man sich bei seiner Jobwahl ausreichend Zeit lässt und mehr als nur den Lohn in die Waagschale wirft. Denn je früher man seinen Traumjob findet, desto größere Werke kann man in diesem verrichten. 
Simon und Ich sind beispielsweise inzwischen der Meinung, dass wir gerne früher mit dem Schreiben begonnen hätten. Allerdings kann man die Vergangenheit nicht ändern und wir sind umso glücklicher, dass wir das schreiben nicht erst mit fünfzig für uns entdeckt haben.

Wie ist deine Erfahrung mit der Arbeit und ihrer Erfüllung, kannst du ähnliches in deinem Umfeld beobachten, dass Arbeit ein bloßes Mittel zum Geld verdienen ist oder ist dein Umfeld anders geprägt? Teile uns deine Meinung gerne in den Kommentaren mit.

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert