Carl G. Jung: Wie man wird wer man werden will

„Ich bin nicht das, was mir passiert ist, ich bin, was ich beschließe zu werden.“

– Carl Gustav Jung

Häufig können wir uns nicht aussuchen, welche Situationen uns widerfahren. Ob ein Partner mit uns Schluss macht, ob wir den Job nicht kriegen, den wir wollten oder ob uns unsere Kaffeetasse vom Frühstückstisch fällt.
Über viele Situationen haben wir wenig bis keinen Einfluss. Die Frage ist allerdings nicht was uns passiert, sondern wie wir damit umgehen. Lerne ich aus der Situation etwas, oder nehme ich es einfach nur als etwas negatives auf, das mir widerfahren ist.

Wenn ich etwas als vollendetes Ereignis sehe, und mich selbst nur als Gegenstand dieses Ereignisses, ist es schwer etwas daraus zu lernen. Versuche ich allerdings zu überlegen, was zu diesem Ereignis geführt hat, gibt es stets etwas, was ich daraus mitnehmen kann: beispielsweise was ich machen kann, das etwas so nicht noch einmal vorkommt. Wie ich mit den Folgen leben kann, beziehungsweise etwas daraus lernen kann.

Wenn man sein Denken schult und anfängt verschiedenste Situationen, aus möglichst vielen Perspektiven zu sehen, hat man auch die Möglichkeit, mehr aus einer Situation zu lernen als nur: „War ja klar, das mir das passiert, mir passieren immer nur schlechte Sachen.“
Ebenfalls ist es gefährlich, wenn du dich in deinen eigenen Gedanken, immer in die Opferrolle stellst, da man selektiv wird und sich primär auf die negativen Ereignisse konzentriert und sie deshalb verstärkt und häufiger wahrnimmt.

Wir sollten also möglichst objektiv an jegliche Situation herantreten und uns fragen:

„Was kann ich aus dieser Situation lernen, und dann aus dem gelernten die Eigenschaften heraussuchen, die ich in meinen Charakter einbetten möchte.“

So werden wir nicht, was uns passiert, sondern was wir beschließen zu werden. Ganz wie es der Schweizer Psychoanalytiker und Philosoph Carl Gustav Jung es bereits vor etwa hundert Jahren gelehrt hat.


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