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Wieso wir die Welt, nicht aber uns selbst verändern wollen

Die meisten großen Ambitionen sind solche, durch welche unsere Umwelt beeinflusst werden soll. Ein Zufall? Keineswegs. Es hat diverse Gründe, wieso wir so aversiert sind uns selbst zu verändern, aber wir mit einer Selbstverständlichkeit daran arbeiten unser Umfeld zu verändern.

Die Geschichte hat etliche große Denker hervorgebracht. Ein besonderer Geist der Moderne war Leo Tolstoi, der sich ebenfalls mit dieser Thematik auseinandergesetzt hat:

„Alle wollen die Welt verändern, aber keiner sich selbst.“

– Leo Tolstoi

Wir werden in diesem Artikel weniger das Was (also die Bedeutung des Zitats) besprechen, da es relativ klar ist, wie das Zitat zu verstehen ist:

Tolstoi kritisiert mit diesen Worten, dass der Mensch darauf aus ist, einen verändernden Einfluss auf das Umfeld zu haben, jedoch ignoriert, dass er sich vielleicht auch selbst verändern sollte.

Wir werden also vielmehr das Wieso behandeln. Wir werden aber auch anschauen, wie du dein Leben auf Grundlage dieses Zitats, stark verbessern kannst und welche „Werkzeuge“ es hierfür gibt.

Portrait von Leo Tolstoi

Wieso wir oft die Welt verändern wollen, aber nicht uns selbst

Lukas und ich haben in unseren Artikeln schon oft erwähnt, dass wir im Westen (und durch die Globalisierung mittlerweile in anderen weiten Teilen der Welt) die Tendenz haben unsere Energie für auswärts orientierte Ziele einzusetzen, nicht aber genügend für inwärts orientierte.

Das kann diverse Probleme verursachen.

Bevor wir das aber anschauen, sollten wir uns kurz ansehen, was der Unterschied ist. Vermutlich wird dir dann bereits einiges bewusst.

Intrinsische und extrinsische Motivation und Ziele

Stellen wir uns vor, du hast ein kleines Geschäft neben deinem Job gegründet. Es ist ein Projekt, für das dein Herz schlägt und du bist bereit hart dafür zu arbeiten. Jetzt hast die Wahl zwei Arten von Zielen zu setzen und als Motivation zu benutzen. Hier je ein Beispiel:


1. Du willst, dass in den nächsten 3 Monaten einen Umsatz von 10000€ zustande kommt

oder

2. Du wirst in den nächsten 3 Monaten jeden Tag 4 Stunden Arbeit in dein Projekt investieren und dich in deiner verbleibenden Freizeit auf diesem Gebiet weiterbilden


Im ersten Fall ist das Ziel ist nach außen orientiert und im zweiten nach innen. Und genauso verhält es sich auch mit der Abhängigkeit, für das jeweilige Erreichen des Ziels.

Bei der ersten Variante bist du von äußeren Faktoren abhängig:

  • Besteht überhaupt genug Nachfrage am Markt für 10000€ Umsatz?
  • Haben potentielle Kunden überhaupt gerade jetzt das Geld, um das Produkt zu kaufen?
  • Und so weiter.

Bei der zweiten Variante hingegen, sieht das ganz anders aus:

  • Kannst du die Disziplin aufbringen 4 Stunden pro Tag an deinem Business zu arbeiten?
  • Kannst du beeinflussen, ob du dich in deiner Freizeit weiter in die Fachmaterie einarbeitest?

Du verstehst worauf ich hinaus möchte, nehme ich an. Es ist fatal seine Ziele von äußeren Umständen abhängig zu machen, da du diese nicht genug beeinflussen kannst.

Nach außen orientierte Ziele deren Erreichen von äußeren Einflüssen abhängen, nennt man in der Psychologie extrinsisch und nach innen orientierte, deren Erreichen allein von uns abhängt, entsprechend intrinsisch.

Probleme von extrinsischen Motivatoren und Zielen

Wenn dein Ziel von äußeren Faktoren abhängt, hast du ein Setup gewählt in dem du keinen Einfluss darauf nehmen kannst, ob etwas gelingt oder nicht.

Das ist extrem riskant, da es eine unbegrenzte Zahl von Einflüssen gibt, die zu berücksichtigen sind.

Es wäre in diesem Fall also eventuell irrelevant wie hart du arbeitest. Verstehe mich nicht falsch. Die Chance werden signifikant höher sein, wenn du dich stark reinhängst, aber es könnte dennoch passieren, dass du dein Ziel nicht erreichst.

Beispielsweise könnte es sein, dass dein Geschäft zwar gut anläuft, aber wegen einer einsetzenden Rezession dein Umsatzziel nicht erreicht wird. Die Kunden würden zwar gerne kaufen, weil du phänomenale Arbeit geleistet hast, aber sie haben schlicht die finanziellen Mittel nicht.

Dein Ziel ist also nicht erreicht, obwohl du großartiges geleistet hast. Und das wird dich unzufrieden machen. Im schlimmsten Fall wirst du sogar deine Tätigkeit frustriert aufgeben.

Fehlende Thematisierung von psychologischen und philosophischen Zielen

Ein Erklärungsansatz, wieso unsere Ambitionen oft der Welt gelten, nicht aber unserem Selbst, ist der folgende:

Die bloße Tatsache, dass Ziele von denen man hört, in beinahe allen Fällen darauf bedacht sind, etwas im Umfeld zu verändern oder zu erreichen. Wieso? Nun, das führt oft zur Annahme, dass extrinische Ziele die wichtige Art sei, die es zu verfolgen gilt.

Die Entwicklung der Persönlichkeit, das Finden und Verstehen von wahrer Zufriedenheit oder auch die Suche nach einem Sinn im Leben werden in der Gesellschaft oft nicht ausreichend gewürdigt.

Anerkennung bekommt man gewöhnlich für sichtbare Errungenschaften. Sei es etwas materialistisches oder auch etwas abstrakteres, wie Berühmtheit.

Errungenschaften auf geistiger Ebene erhalten sehr viel seltener Anerkennung. Eine Ausnahme bilden meist nur Bildungsabschlüsse.

Aber wenn es darum geht, mehr Zuversicht erlangt zu haben, oder eine höhere Wertschätzung für das Leben?

Da wirst du nicht von vielen positives Feedback bekommen. Entweder weil es gar nicht erst bemerkt wird, oder aber weil es gesellschaftlich nicht so relevant ist, wie ein dicker SUV vor der Haustür.

Das Ganze ist ein Problem, der Ausprägung unserer Sinne. Unsere Gesellschaft leidet zunehmends an einem verkümmerten Sozialgefühl. Ich werde an dieser Stelle nicht versuchen den Ursprung zu finden und es bei der schlichten Erkenntnis, des Problems belassen.

Ein Beispiel hierfür, ist folgende fiktive Unterhaltung, von der ich mir sehr sicher bin, dass du sie für realistisch befindest. Vielleicht hast du sogar bereits schon eine ähnliche Unterhaltung gehabt:

Du triffst eine Freundin oder einen Freund. Ihr habt euch schon länger nicht gesehen. Ihr beide seid in Eile, aber die Zeit für einen kurzen Small Talk, möchtet ihr euch beide nehmen. Nach dem üblichen „Wie geht’s?“ kommt das „Was machst du so?“:

Freund:in „Ach, ich hab letztens einen neuen Job angefangen. Ziemlich gutes Gehalt. Und mit Aussicht auf Beförderung, wenn der Umsatz meiner Kunden gut bleibt. Und du so?“

Du: „Ich arbeite seit letztem Jahr sehr stark an meiner Zufriedenheit und daran wie ich das Leben wahrnehme.“

Du blickst ein irritiertes Gesicht.

Freund:in „Beruflich meinte ich. Hast du einen gut bezahlten Job?“

Du seufzt kurz und gibst kurz Auskunft über deinen Beruf und dann verabschiedet ihr euch.

Es ist ein regelrechtes Unverständnis, dass uns begegnet, wenn wir derartige Absichten mitteilen. Und das ist genau das erwähnte Problem, unsere Sinne sind für dererlei Dinge stark unvorteilhaft trainiert. Wir sind so stark darauf konditioniert Einfluss auf unsere Umwelt zu nehmen, dass wir versäumen unserem Geist Aufmerksamkeit zu schenken.

Es ist aber tatsächlich nicht verwunderlich, dass das so ist. Immerhin hat man für gewöhnlich weder in der Schule, der Familie oder auch im sonstigen Umfeld nie gelernt, wieso man an sich selbst arbeiten sollte (geschweige denn, wie man an sich selbst arbeitet) – mir jedenfalls ging es so.

Dabei haben in den meisten Fällen intrinische Ziele zur Folge, dass auch externe Dinge erreicht werden: steckst du genug Zeit in dein Projekt, wirst du Umsatz machen können.

Auf einen weiteren spannenden Ansatz in dieser Hinsicht, hat mich Lukas aufmerksam gemacht. Der Psychologe und Redner Jordan B. Peterson weißt immer wieder darauf hin, dass es uns Menschen oft leichter fällt uns vornehmen, die Welt zu verbessern, aber es nicht einmal schaffen die eigene Wohnung aufräumen. Als Grund nennt er, dass wir durch ein so ein großes und edeles Ziel etwaige Fehlschläge leicht akzeptieren – andere haben bei diesem Ziel schließlich auch schon versagt.

Und außerdem ist man so auch aus dem Schneider, wenn man sein eigenes Leben nicht auf die Reihe bekommt. Frei dem Motto „Ja mein Leben ist ungeordnet, aber immerhin versuche ich mit Protesten auf der Straße den Welthunger zu besiegen.“

Wenn du also derartige Umstände erkennst, solltest du aktiv werden und deine Prioritäten anpassen. Leider ist das aber gar nicht so einfach. Das liegt daran, dass uns das richtige Werkzeug fehlt, da wir in den meisten Fällen nie gelernt haben uns selbst verändern zu wollen – geschweige denn, wie man sich selbst verändert.

Lerne dich selbst verändern zu wollen

In dieser Gegend bin ich aufgewachsen.

Es ist extrem relevant und profitiabel für dich, nicht nur die Welt, sondern auch dich selbst verändern zu wollen. Und auch sehr befriedigend.

Es wird natürlich nicht immer einfach sein, aber es ist es wert. Und macht Spaß.

Falls du eine gewisse Ablehnung spürst, bei dem Gedanken dich zu verändern, dann ist das normal und etwas, dass uns Menschen seit jeher begleitet. Schon der große chinesische Weise, Laotse, hat daher diesen Umstand in seinen Lehren aufgegriffen. Lukas hat einen Artikel über eines seiner Zitate geschrieben, dass dir helfen kann dein Potential auszuschöpfen.

Auch ein Punkt, der uns davon abhält uns selbst verändern zu wollen, ist (wie zuvor erläutert) die Tatsache, dass das Arbeiten an der eigenen Persönlichkeit in der Gesellschaft gewöhnlich wenig bis kein Interesse erfährt.

Eine gute Möglichkeit, um hier gegenzusteuern ist es sich mit Gleichgesinnten zu umgeben. Es gibt ein Zitat vom bekannten Motivatonstrainer und Autor Jim Rohn, dass besagt, dass wir die Schnittmenge der fünf Menschen sind, mit denen wir uns am meisten umgeben.

Falls du schon einmal eine schlechte Phase hattest, weil du mit „den falschen Leuten“ unterwegs warst oder jemanden kennst, dem es so erging, dann weißt du, wie viel Wahrheit in dieser Aussage steckt.

Daher möchten Lukas und ich, dich ermutigen Kontakt zu Leuten zu suchen, die gerne an sich arbeiten. Es wird dich motivieren und dir entsprechenden halt geben, dran zu bleiben. Außerdem wirst auch du andere motivieren das Gleiche zu tun.

Du kannst zum Bespiel gerne mit uns in Kontakt bleiben.

Hilf mit das gesellschaftliche Paradigma und somit auch uns selbst zu verändern, damit wir wieder anfangen mehr auf unser Inneres zu achten.

Wie du dich selbst veränderst

Wir schauen uns in vielen Artikeln dieses Blogs an, wie du dich verändern kannst. Das ist zwar meist nicht einfach, aber an und für sich simpel.

Hier sind einige kurze aber wertvolle Lektionen, die dir helfen können, dein bestes Ich zu werden:


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