“Wenn ich loslasse…” – Laotse über das eigene Potential
„Wenn ich loslasse was ich bin, werde ich was ich sein könnte.
– Laotse / Laozi / Lau Tzu
Wenn ich loslasse was ich habe, bekomme ich was ich brauche.“
Was dieses Zitate bedeutet?
Wenn ich schon beide Hände voll mit irgendetwas habe, kann ich nichts neues mehr aufheben. So verhält es sich auch mit unserem Geist, beziehungsweise mit unserem Charakter. Wenn ich mich zu sehr an meine bestehenden Charaktereigenschaften klammere, habe ich kaum eine Möglichkeit mich weiterzuentwickeln.
Laotse schildert dieses Phänomen in seinem Zitat ausgezeichnet gut. Denn solange ich nicht loslasse was ich bin, kann ich auch nicht das werden, was ich sein könnte. Solange ich nicht loslasse, was ich habe, kann ich auch nicht bekommen, was ich brauche. Wir als Menschen tendieren allerdings meistens dazu, an Sachen festzuhalten auch wenn sie uns nicht gut tun. Sobald sie erst einmal eine Weile in unserem Besitz sind, tendieren wir dazu uns mit eben diesen Dingen zu identifizieren und sie für uns selbst zu halten, was es uns um so schwerer macht sie loszulassen.
Solange ich etwas bin, kann ich nichts anderes sein. Ob das, was ich sein könnte, besser ist, als das was ich derzeit bin, weiß ich nicht. Allerdings wenn ich es nie ausprobiere, werde ich es auch nie wissen. Möglicherweise ist es auch nicht ganz so Schwarz oder Weiss, sondern vielleicht sind manche Eigenschaften, die ich derzeit habe und manche Eigenschaften, die ich haben könnte, der Ideale weg – also eher ein Bild aus Schwarz und Weiss.
Allerdings werde ich das nie wissen können, wenn ich nicht loslasse was ich bin, wenn ich nicht loslasse was ich habe.
Die Natur ist eine sich ständig ändernde und weiterentwickelnde Energie, so etwas wie Stillstand ist kaum vorzufinden. Ob vom Fisch zum Säugetier, vom Nadel- zum Laubbaum oder von einem unbewohnbaren Fels zu einem habitablen Planeten. So wie es in der Natur keine Beständigkeit gibt, so sollten wir auch nicht glauben, dass wir eine Beständigkeit in uns aufrecht erhalten können.
Es liegt auch etwas abenteuerliches darin, zu werden was man sein könnte, etwas mysteriöses und ermutigendes.
Und das ist es meiner Meinung nach, dass du es entdecken solltest. Worauf wartest du? Es gibt unendlich viel zu entdecken. Oder zu verpassen…
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