„Eine Depression ist wie…“ – Carl G. Jungs Tipp zum Umgang mit Depression
„Eine Depression ist wie eine Frau in schwarz. Wenn sie auftaucht, scheuche sie nicht fort. Lade sie ein, biete ihr einen Sitzplatz an, behandle sie wie einen Gast und höre zu, was sie sagen möchte.“
– Carl Gustav Jung
An erster Stelle würde ich gerne festhalten, dass ich bis jetzt keine voll ausgewachsenen Depressionen hatte.
Allerdings denke ich, lässt sich dieses Zitat auch auf depressive Phasen beziehen. Selbst wenn es nur Phasen sind, in denen es uns nicht gut geht und wir uns träge, energielos oder traurig fühlen.
Ich bin ein großer Freund des Gedankens, das wenn uns eine Situation widerfährt, es immer etwas aus ihr zu lernen gibt, egal wie banal sie uns vorkommt. Dies gilt natürlich auch, wenn wir einen schlechten Tag haben, selbst wenn wir nicht wissen, wieso dieser Tag schlecht ist.
Natürlich ist es deutlich einfacher zu analysieren, woher unsere schlechte Laune kommt, wenn wir eine klare Ursache haben. Beispielsweise hat uns der Partner verlassen oder unser Haustier ist gestorben. In einem solchen Fall ist es zwar leicht das Problem ausfindig zu machen, allerdings heißt das nicht, dass wir sofort wissen, wie wir mit der Situation umzugehen haben.
Was Carl G. Jung (Schweizer Psychoanalytiker des späten 19ten und 20then Jahrhundert), jedoch sehr klar in diesem Zitat sagt, ist, dass wir die Frau in Schwarz nicht fort scheuchen sollen sondern sie stattdessen einladen.
Mit anderen Worten sollen wir sie (die Depression/depressive Phase) nicht runterspielen und nicht versuchen sie zu ignorieren, sondern schauen: woher kommt sie? Was kann sie mir über mich sagen? Wie kann ich von ihr etwas wichtiges über mich lernen?
Denn wenn wir unsere dunklen Seiten stets ignorieren, können wir unsere inneren Probleme nie ausfindig machen und versuchen an ihnen zu arbeiten.
Sich über ein Loch im Fahrradreifen zu ärgern oder traurig zu sein ist leicht und passiert automatisch sobald wir das Loch bemerken. Wenn wir aber nie herausfinden, wo das Loch ist und es versuchen zu flicken, wird sich an dem Umstand auch nie etwas ändern und das negative Gefühl wird bleiben – und versuchen uns weiter auf den Missstand aufmerksam zu machen.
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