Buddha wusste schon, dass wir werden was wir denken
Heutzutage nehmen wir an einem Tag mehr Informationen auf, als Menschen in der Vergangenheit in einem ganzen Leben. Es ist nun wichtig, dass wir diese Informationen nicht unser Denken steuern lassen. Denn das was wir denken, ist das was wir auf lange Sicht werden.
Unser Handeln richtet sich unweigerlich nach dem, was wir denken. Wenn wir uns schon morgens im Bett einreden, dass dieser Tag nicht gut wird, dann werden wir im Verlauf des Tages mehr auf die schlechten Dinge achten, die uns widerfahren. Natürlich ist dies auch umgekehrt der Fall. Wenn wir uns schon morgens sagen, dass wir einen guten Tag haben werden, werden wir mehr auf die guten Dinge achten.
Diese selektive Wahrnehmung ist besonders gut zu beobachten, wenn man kurz davor ist, mit seinem Führerschein zu beginnen und plötzlich überall Fahrschulautos sieht, oder wenn man Kinder kriegen will und überall Pärchen mit Kinderwägen entdeckt.
Das größte Problem an der selektiven Wahrnehmung ist, dass sich unsere Gedanken zum größten Teil aus Sachen bilden, die wir erlebt haben. Wenn wir nun also den ganzen Tag mehr negativen als positiven Input haben, werden wir am Tag darauf, mehr negative Dinge haben, auf die wir uns fokussieren. Dies kann dann zu einem sogenannten Feedback-Loop führen. Ein Feedback-Loop ist zu beobachten, wenn man ein Mikrofon an einen Lautsprecher hebt und sich der Sound permanent selbst verstärkt bis dieser nur noch ein hohes pfeifendes Geräusch ist. Auf genau dieselbe Art können unsere Gedanken in einen Feedback-Loop kommen.
Wenn wir Dankbarkeit üben, uns über kleine Dinge zu freuen, dann kann das durch einen Feedback-Loop schnell mehr positive Auswirkungen mit sich bringen.
Sollten wir allerdings viele negative Gedanken haben, und sollten sich diese in einem Loop befinden, dann kann das sehr schnell in einer Abwärtsspirale enden.
Ein Beispiel hierfür sind Menschen, die denken, dass die Menschheit nichts als ein krebsartiges Geschwür auf dem Planeten sei. Diese Menschen konzentrieren sich nun fortlaufend nur auf das Schlechte, was die Menschheit macht. Bis sie dann in ihrem dunklen Kämmerchen sitzen und überlegen, wie sie sich an der Menschheit rächen können. Dies kann dann in Form eines Anschlags auf die Gesellschaft enden.
Natürlich ist nicht jeder, der mal einen schlechten Tag hat, dafür prädestiniert in einer Abwärtsspirale gefangen zu sein und einen Anschlag zu planen. Doch es ist bei allen Leuten, die dies tun der vorhergehende Ablauf.
Doch viel wichtiger ist es, die Kehrseite der Medaille zu betrachten. Wie viel Gutes schon im Laufe der Geschichte erreicht wurde. Doch es geht nicht immer nur darum Gutes zu tun, sondern auch Frieden in unserem eigenen Kopf zu finden. Dies schaffen wir am leichtesten, indem wir versuchen uns weniger Sorgen zu machen. Denn wenn aus jeder Sorge viele neue Sorgen entstehen können, dann kann auch aus jedem Gedanken der Zufriedenheit eine Vielzahl an zufriedenstellenden Gedanken entstehen (wenn dich das Thema Sorge näher beschäftigt, empfehlen wir diesen Artikel).
Um dieses „Vervielfachen“ etwas vereinfacht darzustellen, werde ich den positiven wie auch den negativen Loop in Beispielen vorführen.
Der Negative Loop: Man hat eine schlechte Klassenarbeit abgegeben. Nun malt man sich aus, dass man deshalb dieses Fach verhauen wird und schreibt es schon ab. Man wird sich kaum noch im Unterricht melden und auch sonst kaum noch Energie hineinstecken. Möglicherweise war dies das Fach, das dafür sorgen wird, dass man sitzen bleiben wird und eine Jahr länger in der Schule braucht. Auch das Offenlegen, der eigenen Inkompetenz zeigt uns, dass unser Charakter nicht so abgerundet ist, wie wir dachten. Der Fakt, dass wir sitzen bleiben und ein Jahr länger in der Schule brauchen, wird dafür sorgen, dass uns nach der Schule kein Arbeitgeber anstellen will, weil die Anderen alles in der Regelschulzeit bestanden haben. Nun haben wir existenzielle Ängste über den kompletten Verlauf unseres Lebens und dass alles nur, weil wir uns auf das Negative konzentriert haben.
Der Positive Loop: Wir haben eine schlechte Klassenarbeit abgegeben. Wir wissen, dass wir uns nun mündlich umso mehr anstrengen müssen und für die nächste Klassenarbeit mehr lernen müssen. Durch den dazugewonnen Fleiß und die Disziplin können wir in Zukunft, bei allen kommenden Arbeiten, besser oder effizienter lernen. Wir werden unseren Notenschnitt möglicherweise sogar anheben können. Unser zukünftiger Arbeitsgeber wird sehen, dass unsere Noten gegen Ende der Schulzeit immer besser wurden und wird uns wegen unseres Fleißes anstellen.
Die Ausganssituation ist in beiden Fällen gleich, der einzige Unterschied ist, wie wir auf diesen reagiert haben. Die Entscheidung wie wir auf Situationen reagieren, liegt immer bei uns. Die Entscheidung was wir denken, liegt immer bei uns. Wir selbst können entscheiden worauf wir unseren Fokus legen. Es ist also unsere eigene Entscheidung, ob wir uns auf das Schöne, das Gute und das Erstrebenswerte im Leben konzentrieren oder auf das Hässliche, das Schlechte und das Irrelevante.
Wieso ausschließlich wir selbst für uns verantwortlich sind, besprechen wir in diesem Artikel über ein weiteres Zitat von Buddha.
Versuche dir das im Alltag vor Augen zu führen. Versuche deine Gedanken auf das zu lenken, was deiner Meinung nach denkenswert ist. Denn am Ende vom Tag sind wir alle nur die Summe unserer Gedanken oder anders ausgedrückt: was wir denken, werden wir.