Laotse über den stetigen Wandel des Daseins
Mal durchleben wir eine gute Zeit, mal eine schlechte. Was wir aber nie vergessen sollten, ist, dass weder die gute noch die schlechte ewig andauern wird. Es ist wichtig sich vor Augen zu halten, dass alles in diesem Leben in permanenter Veränderung ist.
Ein heftiger Wind hält nicht den ganzen Vormittag an; ein plötzlicher Regen dauert nicht den ganzen Tag.
– Laotse
In diesem Artikel werden wir uns das Zitat von Laotse genauer anschauen. Zuerst versuche ich den ersten Teil seines Zitates genauestens zu erklären, dann dementsprechend den zweiten Teil des Zitates.
Ein heftiger Wind hält nicht den ganzen Vormittag an. Selbst wenn es einmal einen ganzen Vormittag stürmt, so ist es nie der Fall, dass es immer der gleiche Wind ist. Mal dreht der Wind die Richtung, mal wird er stärker mal schwächer. Wir als Menschen tendieren nur dazu, dass wir jeden Wind als den gleichen sehen. Um das ganze nicht metaphorisch auszudrücken; sobald uns mehrere schlechte Dinge widerfahren, gehen wir davon aus, uns widerfährt ständig oder ausschließlich schlechtes. Es gilt allerdings zu beachten, dass wir die Winde voneinander unterscheiden. Sollte es auch eine sehr stürmische oder windige Phase in unserem Leben sein, so können wir sicher sein, dass diese vorbeigehen wird.
Es gilt also darauf zu achten, ob wir über längere Zeit tatsächlich vom gleichen Wind betroffen sind oder ob es inzwischen ein neues „Leiden“ ist, wir es aber immer noch pauschal als Leiden im ganzen sehen.
Doch wie Laotse schon gesagt hat, hält auch ein heftiger Wind nicht den ganzen Vormittag an. Wenn man aber den restlichen Tag nur damit verbringt auf die Bäume zu schauen, um den Wind in ihren Blättern zu deuten, so kann es uns vorkommen, dass der heftige Wind länger da zu sein scheint, als er es tatsächlich ist.
Ein plötzlicher Regen dauert nicht den ganzen Tag. Jeder der schon Mal einen plötzlichen Starkregen erlebt hat, weiß, dass je stärker es regnet, desto schneller es auch wieder vorbei ist. Wolken können ja schließlich nicht endlos viel Wasser halten und je mehr es abregnet, umso schneller ist der Regen auch vorbei.
Ich habe für mich entdeckt, dass es im Leben nicht nur darum geht zu warten, bis der Regen vorbei ist, sondern, dass man lernt im Regen zu tanzen. Anders gesagt, ist es wichtig zu wissen, dass einem der Regen nichts antun kann. Je mehr wir uns vor dem Regen fürchten, desto mehr Macht geben wir ihm über uns. Natürlich gibt es Situationen, die man lieber nicht in seinem Leben hätte, allerdings sind das auch meistens die Situationen, an denen wir am meisten wachsen können. Die unseren Charakter am stärksten formen.
Der schönste Aspekt am zweiten Teil dieses Zitates ist, dass Regen Leben gebend ist. Ohne das Wasser, welches der Regen regelmäßig gibt, würde keine Pflanze gedeihen. Während das Wasser vom Himmel kommt, kann es den Anschein erwecken, die einzelnen Tropfen würden gewaltsam auf die Pflanzen einschlagen, doch ohne genau dieses Wasser würden alle Pflanzen verkommen.
So wie auch die Pflanzen auf das Wasser des Regens angewiesen sind, so ist es auch bei uns Menschen. Sollten wir nie mit Regen in Kontakt kommen, so könnten wir auch die sonnigen Tage nicht wertschätzen. Zusätzlich zum Wertschätzen kommt allerdings noch, dass wir die größten charakterlichen Entwicklungen in Zeiten erleben, in denen wir gefordert werden.
Solltest du mehr über die sonnigen und regnerischen Tage lernen wollen, dann schau doch mal in unserem Artikel über Höhen und Tiefen nach.
Um das Zitat nochmal als ganzes zusammenzufassen: Schlechte Zeiten, ob windig oder regnerisch, werden vorbei gehen. Sie sind wie alles im Leben nur temporär, wenn wir allerdings mit der richtigen Einstellung an die Sache herangehen, können wir permanent aus ihnen lernen. Schließlich gilt, dass auch der heftigste Wind nicht den ganzen Vormittag anhält und auch ein plötzlicher Regen nicht den ganzen Tag dauert.
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