Warum wir unseren Kompetenzen trauen sollten

Als ich neulich mit dem Fahrrad von der Arbeit nach Hause gefahren bin, überkam mich der kurze Gedanke, dass ich nachfühlen sollte, ob sich mein Hausschlüssel noch in der Hosentasche befindet. Als ich jedoch mit meiner Hand über die Hosentasche fuhr, konnte ich den Schlüssel nicht erfühlen. Innerhalb einer halben Sekunde war mein Körper in einer Art Alarmmodus, ich tastete leicht panische alle meine Hosentaschen ab und konnte den Schlüssel nicht finden.

In meinem Kopf fing ich nun an, eine Aufgabenliste zu bilden. Erstmal würde ich der Vermieterin schreiben müssen, dass ich den Schlüssel verloren habe und darauf warten, einen neuen zu erhalten. Danach würde ich bei einem Freund, der einen Ersatzschlüssel hat, diesen bis auf Weiteres ausleihen.

Wenn diese Aufgaben auch keine wirkliche Herausforderung sind, ist es dennoch unangenehmer, als hätte ich meinen Schlüssel nicht verloren. Was mir aber auch kurz danach in den Sinn kam, war, dass ich diese Situation souverän meistern würde und mir keine Sorgen machen muss. Übrigens verflog auch der leichte Alarmmodus ziemlich genau in dem Moment, als ich den Plan erstellt hatte.

Wie oft im Leben verfällt man in eine kleine Panik, sobald sich etwas anders ausspielt als wir es gerne hätten und wie oft finden wir quasi im gleichen Moment wie das Problem auftaucht eine adäquate Lösung für dieses? Dies soll übrigens auch der Kern oder das Herzstück dieses kurzen Beitrags sein. Wenn sich das nächste Mal etwas nicht so ereignet, wie du es gerne hättest, mach dir keine Sorgen, ich bin mir sicher, dass deine Kompetenzen mehr als ausreichen, um die Situation zu meistern. Eventuell wird es nicht so gut wie ursprünglich angenommen, aber es wird gut genug sein, um nicht daran zu zerbrechen.

Je häufiger du solchen Situationen ausgesetzt wirst und je häufiger du dann das Beste aus der anfangs misslichen Lage machst, desto besser wird deine Fähigkeit, eben solche Probleme zu lösen. 

Übrigens kann das Lösen von Problemen unglaublichen Spaß mit sich bringen, ansonsten gäbe es ja keine Rätselspiele wie beispielsweise Kreuzworträtsel, Sudokus, Puzzle und so weiter. Das Lösen von Problemen im echten Leben hat allerdings noch den Vorteil, dass wir unser eigenes Leben besser machen, indem wir sie lösen.

Den Schlüssel aus der Anfangs erwähnten Geschichte habe ich übrigens in meiner Tasche gefunden, als ich noch einmal in Ruhe in die Tasche faste. Der Stress und die Panik, die ich also hatte, waren noch nicht einmal gerechtfertigt. An meiner Kompetenz, Schlüssel in Hosentaschen zu erfühlen muss ich also wohl noch arbeiten, aber auch diese sollte mit jedem kommenden Mal ausgeprägter werden.

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