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Antriebslosigkeit überkommen – Wenn man sein Routine verloren hat

Manchmal möchte man produktiv sein, schafft es aber beim besten Willen nicht. Ich rede hier nicht vom Produktivsein um der Produktivität Willen. Es ist völlig in Ordnung, auch mal keine Leistung zu bringen. Aber in manchen Fällen schleicht sich eine grundlegende Ohnmacht ein, die sich dann zeigt, wenn man versucht, wieder zur Tat zu schreiten. Auch wenn man wirklich Lust hat an etwas zu arbeiten, schafft man es in diesem Zustand nicht. Mir geht es aktuell so.

Nachdem Lukas und ich in den letzten zwei Jahren drei umfangreiche Bücher über Philosophie geschrieben haben (der dritte Teil der Reihe erscheint in Kürze) und ich zusätzlich in den letzten zwei Jahren drei weitere Bücher veröffentlicht habe, während wir den Blog betreiben und wir auch noch unseren Tagesjobs nachgehen, gelangte ich an einen Punkt an dem die Luft raus war. Also war Verschnaufen angesagt – etwas, das wir meistens zu wenig machen und mir deshalb besonders wichtig war, nach einer derart ergiebigen Schaffungsphase. 

Jetzt könnte ich dir natürlich erzählen, wie man von einem Autor von Philosophie- und Selbsthilfebüchern erwarten würde, dass man sich deshalb natürlich nicht unnötig ärgert. Die Wahrheit ist aber, dass ich die letzte Zeit immer wieder frustriert war über meine Findungsschwierigkeiten, um wieder meinen Drive zu finden. Aber auch das ist philosophisch und psychologisch gesehen völlig in Ordnung. Wenn diese Gefühlslage schon auftritt, dann sollte man sie auch akzeptieren. Alan Watts wies oft darauf hin, dass in fernöstlichen Philosophien, das Akzeptieren von Emotionen einen hohen Stellenwert hat und in der Psychologie wird das seit langem ebenfalls kommuniziert. Besonders zentral ist das in der Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT).

Da bin ich also. Etwas unzufrieden, aber damit im Reinen. Leider löst das mein zugrundeliegendes Problem noch nicht; wie knüpfe ich wieder an meine produktive Phase an? Nachdem ich eine Weile versucht habe, an neuen Buchprojekten weiterzuarbeiten, was zwar einen gewissen, aber doch eher mäßigen Erfolg hatte, bin ich hier bei diesem Artikel gelandet, der mir – so kurz er auch sein mag – Spaß macht. Der Trick war in diesem Fall eigentlich ganz einfach:

Ich habe mir etwas Zeit genommen, in mich hineinzufühlen, was mich aktuell beschäftigt und habe diese Nähe zum Thema genutzt, um meine Blockade zu überwinden – in diesem Fall ironischerweise, habe ich das Problem mit dem Problem gelöst, denn obwohl morgen Montag ist und mein Tagesjob ruft, freue ich mich irgendwo noch etwas Zeit fürs Schreiben aufzuwenden.

Vielleicht kann dir dieser Ansatz auch mal helfen, wenn du dich gerade nicht aufraffen kannst, produktiv zu sein, obwohl du es willst.

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