Laotse beschreibt die Natur der Wahrheit

Jedem von uns ist schon mal eine Zwecklüge über die Lippen geglitten, um die Gefühle eines anderen nicht zu verletzen. Doch warum ist die Wahrheit nicht immer schön? Diese Frage werden wir mit der Hilfe eines Zitates des chinesischen Philosophen Laotse (auch Laozi oder Lao Tzu) erklären.

Wir als Menschen hoffen stets darauf, dass uns etwas Gutes passiert. Diese Hoffnung führt allerdings häufig zu Enttäuschungen. Deshalb ist es unerlässlich sich damit abzufinden, dass die Realität häufig eine nicht so tolle Seite hat. Am besten ist es, wir lernen der Realität auf Augenhöhe zu begegnen.

„Die Wahrheit ist nicht immer schön, und schöne Worte sind nicht immer die Wahrheit.“

– Laotse

Der Verständlichkeit halber, werden wir das Zitat in zwei Teile aufteilen. Im ersten Teil beziehen wir uns auf die erste Hälfte des Zitates „Die Wahrheit ist nicht immer schön,“. Im zweiten Teil dann auf die zweite „…, und schöne Worte sind nicht immer die Wahrheit.“.

„Die Wahrheit ist nicht immer schön,“ ist meiner Meinung nach in diesem Zitat der ausschlaggebende Teil. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Realität häufig nicht so schön ist, wie wir sie uns ausmalen. Wir erfinden in unseren Köpfen Rechtfertigungen, weshalb Dinge oder Sachen besser zu seien scheinen, als sie es in der Wirklichkeit sind.

Wir hegen Gedanken wie: „Möglicherweise haben wir noch keine Gehaltserhöhung auf Arbeit erhalten, weil unser Chef unsere Bemühungen schlicht nicht gesehen hat.“, obwohl wir wissen, dass wir keine Gehaltserhöhung erhalten haben, weil unser Chef schlichtweg gierig ist. Hiermit will ich nicht sagen dass jeder Chef ein kapitalistisches und gieriges Schwein ist, sondern, dass wir häufig Erklärungen für das Leben nehmen, welche die Umstände schlicht weg verschönern.

Die Wahrheit ist nicht immer schön. Je früher wir diesen Fakt verstehen, desto klarer und somit besser können wir die Welt verstehen. Es geht dabei nicht darum, die Welt aus Augen zu sehen, in denen immer der schlimmste anzunehmende Zustand die Wirklichkeit ist. Es geht darum zu sehen, dass die Wahrheit oft hässlicher sein kann, als wir uns selbst einreden.

„…, und schöne Worte sind nicht immer die Wahrheit.“ Meines Erachtens nach nicht ganz so wichtig, wie der erste Teil, aber nichts desto trotz unabdingbar zu erläutern.

Wie bereits in der Einführung dieses Artikels erwähnt, hat jeder von uns schon einmal die Wahrheit verschönert, um eine andere Person nicht zu verletzen. Doch wenn wir selbst schon gelegentlich lügen ohne böse Absichten, wie viele Lügen werden dann auch uns täglich erzählt, ohne solche?

Laotse wollte mit diesem Zitat nicht sagen man solle alles, was einem gesagt wird, hinterfragen. Geschweige denn, dass alles Schöne was einem erzählt wird, eine Lüge ist. Der Kern der Aussage ist, dass wenn einem Honig um den Mund geschmiert wird, dies selten der Wahrheit entspricht.

Laotse sagt in diesem Zitat auch nicht, dass alle schönen Worte gelogen sind. Die Aussage ist, dass schöne Worte nicht immer die Wahrheit sind. Natürlicherweise können schöne Worte die Wahrheit sein, aber so wie nicht alles Schwarz und Weiß ist, ist nicht alles was schön ist, eine Lüge und nicht alles was hässlich ist die Wahrheit.

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Kurz pinnen, nie mehr vergessen. 🙂

Solltest du also mal wieder hohe Erwartungen an das Leben haben, oder dir mal wieder Begründungen zurecht legen, wieso manche Ereignisse nicht – beziehungsweise noch nicht -stattgefunden haben, dann denke daran, dass die Wahrheit nicht immer schön ist.

Solltest du mal wieder jemanden nicht verletzen wollen, indem du die Wahrheit verbiegst und lieber schöne Worte benutzen willst, dann versuche lieber ehrlich zu sein, als dein gegenüber nicht verletzen zu wollen.


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