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Alan Watts über unsere Sicht der Dinge

Als ich neulich einer Rede von Alan Watts zuhörte blieb mir ein Teil noch eine lange Weile im Kopf. Er erklärte mit Leichtigkeit wie alles miteinander verbunden ist, unser Blickwinkel es lediglich nicht zulässt das zu erkennen. Als ich mich für Philosophie zu interessieren begann, hatte ich große Probleme das Konzept der Non-Dualität zu verstehen. Inzwischen würde ich sagen, dass ich das Konzept mittlerweile begriffen habe und glaube die folgende Erklärung kann anderen helfen, leichter zu verstehen.

Der Ausschnitt der Rede lautete wie folgt: „Stell dir einen sehr engen Schlitz in einer Wand vor, aus dem man herausschaut und eine Katze vorbeigehen sieht. Zuerst sieht man den Kopf der Katze und dann gibt es eine Art zylindrische Erscheinung und dann kommt der Schwanz. Zuerst denkt man sich, sieh sich das mal Einer an. Dann dreht sich die Katze um und geht in die andere Richtung und wieder sieht man den Kopf. Dieses mal aber kommt er von rechts statt von links. Und wieder folgt der Körper, dann der Schwanz. Wieder dreht sich die Katze um und kommt zurück und wieder sagt man, ist das nicht interessant. Jedes Mal, wenn man das Ding sieht, das man Kopf nennt, wird es gefolgt von einer Konsequenz, die man Schwanz nennt. Das ist Ursache und Wirkung. Doch wenn man das ganze Bild wirklich sehen könnte, jenseits des schmalen Schlitzes, dann würde man sehen, dass Kopf und Schwanz nicht Ursache und Wirkung sind, sondern einfach die Katze. die sich zusammen setzt aus Kopf und Schwanz. Man bekommt keine Katze mit Schwanz ohne Kopf oder eine Kopfkatze ohne Schwanz, also fangen wir an, nach mehr zu suchen. So ist es zu verstehen, dass die Ereignisse, die als Ursachen und Wirkungen bezeichnet werden nicht zwei Ereignisse sind, sondern alles ein und dasselbe Ereignis ist. Wir betrachten es einfach durch einen Schlitz und zerlegen es so in Teile, um es besser zu beschreiben.“

Was mich persönlich an dieser Beschreibung fasziniert ist wie einfach sie ist. Ich glaube jeder versteht genau den Kern der Aussage. Krieg und Frieden, Krankheit und Gesundheit, Du und der Rest der Welt sind keine getrennten Entitäten. Wir sehen lediglich immer nur ein Stück des Ganzen und denken, dass das Eine die Folgen des Anderen sind. Das Problem hierbei ist nur, dass wir die Ursache und die Wirkung durch ein zu schmales Fenster betrachten.

Doch nicht nur Ursache und Wirkung kann man so verstehen. Das gesamte Universum kann man entweder in Abermilliarden Sonnensysteme, Galaxien, Sterne oder Atome aufteilen. Doch je nach dem, in was wir es auf aufteilen hängt nur davon ab welchen Schlitz in der Mauer wir uns aussuchen. Je größer der Schlitz desto ganzheitlicher wird das Bild. Es ist also wichtig, dass wir unser Leben nicht in zu kleine Stücke aufteilen. Wie Beispielsweise das Aufstehe, den Weg zur Arbeit, die Arbeit, die Mittagspause, mehr Arbeit, den Heimweg, den Feierabend und so weiter, denn dies sorgt nur dafür das sich alles noch unnatürlicher anfühlt und wir eine starke Abneigung gegen spezielle Teile des Tages haben. Als würde man nur schauen, wenn durch das Loch in der Mauer nur der Schwanz zu sehen ist. Ein Leben ist als ganzes zu verstehen und nicht als Tage, Wochen oder Jahre. So erkennt man, dass das Leben an und für sich etwas sehr schönes ist und kann so auch leichter über die unschönen Momente hinwegsehen.

Ich hoffe dir hat dieser Ausschnitt aus Alan Watts` Rede ebenso gefallen und die Augen geöffnet wie mir. Falls nicht kannst du gerne deine Meinung in den Kommentaren teilen.

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