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Gandhi über das Fokussieren von Lösungen statt Problemen (lerne wie du das schaffst)

Im Eifer des Gefechts passiert es uns oft, dass wir uns auf das Problem fokussieren statt unserer Energie darauf zu verwenden eine geeignete Lösung zu finden.

Natürlich ist es wichtig, das Problem ausreichend zu analysieren, um es zu verstehen und überhaupt eine Lösung finden zu können, aber leider passiert es leicht sich weiter auf den Umstand zu versteifen, dass es ein Problem gibt, anstatt dazu überzugehen eine Lösung zu erarbeiten.

Gandi hatte auf diesen häufigen Missstand aufmerksam gemacht:

Richte deinen Fokus auf die Lösung und nicht auf das Problem.“

– Mahatma Gandhi

Vielleicht kennst du das von dir auch (ich kenne es definitiv von mir selbst). Nehmen wir folgendes Szenario:

Etwas ist passiert. Beispielsweise hast du den Job verloren – und deine finanzielle Sicherheit ist nicht mehr gegeben. Das fühlt sich nicht besonders gut an, nicht wahr? Sofort beginnen die Gedanken an zu kreisen: Was ist mit der Miete, mit dem Essen, den Kindern. Was wenn das Auto unerwartet kaputt geht oder (je nach Land) eine medizinische Behandlung fällig wird, für die man selbst aufkommen muss?

Du kannst die Liste mit Facetten des Problems beinahe endlos fortführen.

Aber das bringt dir ab einem gewissen Grad nichts. Und genau deshalb solltest du es auch nicht.

Es macht keinen Sinn, dem Problem mehr Raum als möglich zu geben. Versuche zu vermeiden dem Umstand mit Angst, Frustration oder so Selbstmitleid zu begegnen. Und auch solltest du nicht beginnen irgendwelche Was-Wäre-Wenn’s durchzuspielen, in denen du noch mehr weitreichendere, schlimmere Folgen ins Spiel bringst (ich nenne derartiges Verhalten „etwas zerdenken“).

Du solltest stattdessen unbedingt beginnen Lösungen zu finden.

Soweit so gut, aber vielleicht wäre eine praktische Anleitung ganz nett wäre.

Kommt sofort:

Es gibt verschiedene Methoden hierfür. Aber die pragmatischste die ich gefunden habe, entdeckte ich in Dale Carnegies berühmten Buch „Sorge dich nicht lebe“ (das ich die wärmsten empfehlen – wenn du noch kein Audible hast, kannst du es dir gratis herunterladen).

Hier also die Schritte:

  1. Frage dich: „Was könnte als schlimmstes passieren?“
  2. Sei bereit dies notfalls zu akzeptieren
  3. Mache dich daran es nach besten Kräften zu ändern

Gehen wir noch genauer auf die einzelnen Schritte ein:

Schritt 1: Frage dich: „Was könnte als schlimmstes passieren?“

Analysiere, ohne Angst, offen und ehrlich, was das schlimmste ist, das passieren kann. Je nachdem wie sehr du konditioniert bist dich zu sorgen, kann dieser Schritt bereits etwas fordernd sein.
Versuche am besten das Worst-Case Szenario aufzuschreiben und gedanklich jemanden anderen in die Situation hineinzuversetzen.
So erlangst du nicht nur emotionalen Abstand, sondern kannst deine Gedanken auch besser ordnen.

Schritt 2: Sei bereit dies notfalls zu akzeptieren

Egal was das passieren kann. Sei bereit jede Möglichkeit zu akzeptieren. Frei dem Motto „Es kommt, wie es kommt.“. Wenn es passiert ist das ärgerlich genug, aber wenn du dich zusätzlich noch verrückt machst, wird es nur schlimmer. Lass das nicht zu.
Übrigens wirst du beim reflektieren im vorherigen Schritt oft gemerkt haben, dass es schlimmer sein könnte.

Schritt 3: Mache dich daran es nach besten Kräften zu ändern

Sobald du die Situation analysiert und somit das Problem erkannt hast und dich auf den Eintritt des Worst-Case Szenarios mental vorbereitet hast, kannst du dich darauf fokussieren, den Eintritt zu verhindern oder bestmöglich abzuschwächen.
Das wird dir nur möglich sein, wenn es dir gelungen ist, das Problem rational zu betrachten. Andernfalls wirst du vermutlich wesentliche Möglichkeiten übersehen.

Um das ganze etwas nachvollziehbarer zu machen kommt hier das Beispiel welches Dale Carnegie in seinem Buch darlegt:

Die Methode hörte Carnegie von Willis H. Carrier, dem genialen Ingenieur, der später die Klimaanlagenindustrie ins Leben rufen sollte.

Als er ein junger Mann war arbeitete Carrier für die Buffalo Forge Company in Buffalo, New York. Er bekam den Auftrag, eine Gasreinigungsanlage in einem Werk der Pittsburgh Plate Glass Company, zu installieren – ein Werk, das Millionen von Dollar kostete. Der Zweck dieser Anlage war es, die Verunreinigungen aus dem Gas zu entfernen, damit es verbrannt werden konnte, ohne die Motoren zu beschädigen. Sie war bisher nur einmal ausprobiert worden – und das unter anderen Bedingungen. Bei seiner Arbeit in Crystal City, Missouri, traten unvorhergesehene Schwierigkeiten auf. Es funktionierte einigermaßen, aber nicht gut genug, um die gegebene Garantie zu erfüllen.

Carrier erzählte er war fassungslos über sein Scheitern. Es war fast so, als hätte ihm jemand einen Schlag auf den Kopf versetzt und sein Magen und sein Inneres, begannen sich zu drehen und zu wenden. Eine Zeit lang war er derart besorgt ich so besorgt, dass ich nicht schlafen konnte.

Schließlich erinnerte ihn aber, laut eigener Aussage, der gesunde Menschenverstand daran, dass Sorgen mich nicht weiterbringen und er überlegte sich, was das Schlimmste war, was als Folge dieses Versagens passieren konnte (wir erinnern und: Schritt 1). Niemand würde ihn ins Gefängnis stecken oder erschießen. Das war sicher. Es bestand allerdings auch die Möglichkeit, dass er seinen Posten verlieren würde; und es bestand auch die Möglichkeit, dass seine Arbeitgeber die Maschinen abbauen müssten und die investierten 20000$ komplett verlieren würden.

Dann versöhnte er sich damit, es notfalls zu akzeptieren. Er sagte zu sich selbst, dass dieser Misserfolg ihm einen Strich durch die Rechnung machen und möglicherweise den Verlust seines Arbeitsplatzes bedeuten kann; er aber wenn das der Fall ist, sich immer noch eine andere Stelle suchen könne. Die Bedingungen hätten viel schlechter sein können und was seine Arbeitgeber anging, so hätten diese gewusst, dass sie mit einer neuen Methode zur Gasreinigung experimentieren, und wenn diese Erfahrung sie die ganze Summe gekostet hätte, sie das verkraften hätten können. Sie hätten die Kosten auf die Forschungsabteilung umlegen können, da es ein Experiment war. Schritt 2 also. Und es passierte etwas sehr wichtiges, beschrieb Carrier: Er entspannte sich sofort und spürte einen Frieden, den er seit Tagen nicht mehr erlebt hatte.

Von da an, widmete er seine Zeit und Energie in aller Ruhe dem Versuch, das Schlimmste zu verbessern, auf das er sich im Geiste bereits vorbereitet hatte.

Er suchte nun Mittel und Wege den Verlust des Geldes zu verkleinern (Schritt 3). Er machte mehrere Tests und fand schließlich heraus, dass das Problem gelöst wäre, wenn weitere fünftausend Dollar für zusätzliche Ausrüstung ausgeben würden. Das taten sie dann auch und statt zwanzigtausend Dollar Verlust machte die Firma fünfzehntausend Dollar Gewinn. Carrier geht noch darauf ein, wie verrückt es ihm im Nachgang vorkam, dass er diese Möglichkeiten beinahe komplett übersehen hätte, nur weil er sich zu Beginn zu sehr auf das Problem und nicht auf die Lösung versteift hatte.

Wie du siehst, ist dieses Vorgehen unfassbar praktisch und daher etwas das ich dir unbedingt ans Herz legen wollte.

Schnapp dir ein Papier (oder deine Notiz-App), versetze eine andere Person in deine Lage und schreib dir das Problem auf. Überlege was die schlimmste Konsequenz sein könnte, akzeptiere diesen möglichen Ausgang der Situation und fange dann an zu planen was du tun kannst, um den Schaden abzuwenden oder zu begrenzen.

Kurz pinnen und nie mehr vergessen. 🙂

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