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Hegel: Eine Analyse vom reinen Nichts und Sein

Hegel war der Meinung, dass das Sein und das Nichts zwei Seiten der selben Sache sind. Sie erschaffen sich sozusagen gegenseitig, denn ohne das Sein kann das Nichts nicht existieren und umgekehrt. Nichts und Sein erzeugen zwischen sich auf diese Art und weise das Werden. Das Werden ist grob gesagt der Prozess, der die gesamte Existenz beschreibt. Man kann es sich so vorstellen, dass das Nichts eine Seite der Münze und das Sein die andere Seite dieser ist, zusammen ergeben sie dann die Münze.

»Das reine Sein und das reine Nichts ist also dasselbe.«

Georg W. F. Hegel

Sich das reine Nichts vorzustellen ist einigermaßen einfach. Natürlich sage ich hier nur einigermaßen, weil man meist doch schnell ein Bild von einem wolkenlosen Fleck am Himmel vorstellt oder das Was man sieht wenn man in einen See schaut und weder den Boden sieht noch die Reflektion darüber. Natürlich ist dies kein reines Nichts da man ja immer noch die Atmosphäre oder das Wasser im See sieht. Nichts desto trotz bin ich der Meinung, dass reines nichts wie ein weißes unbeschriebenes Blatt Papier zu sehen ist. Selbstverständlich ist dies wieder nicht leer, weil es erstens ein Blatt Papier ist und zweitens weiß.

Reines Sein hingegen ist schwieriger zu begreifen. Denn es kann ja einiges Sein Alles was existiert ist schließlich Sein. Hätten wir allerdings reines Sein, oder würden wir uns reines Sein vorstellen. So könnten wir um den vorhergehenden Beispielen treu zu bleiben sagen, dass man ein Stück des Himmels anschaut. Diesesmal ist es allerdings nicht wolkenlos, sondern absolut ausgefüllt mit Wolken. Denn in diesem Beispiel wäre die Wolke das Sein, während der wolkenlose Himmel zuvor das nichts war. Ist allerdings der gesamte Himmel mit Wolken gefüllt, so könnten wir diese nicht mehr als Wolken identifizieren. Er wäre schlicht weiß. Das gleiche gilt für das Blatt Papier. Würden wir mit einem Stift auf das Blatt malen und würden dies so voll malen, dass es kein Stück Weiß mehr zu sehen gäbe, dann würden wir das gemalte nicht mehr als Gemaltes erkennen. Es wäre schlicht das gesamte Blatt und somit wieder leer.

Es ist also das Nichts, welches das Sein hervorruft und das Sein, welches dem Nichts seine Bedeutung gibt. Denn das reine Sein und das reine Nichts sind dasselbe. Es sind Gegensätze die eigentlich keine Gegensätze sind. Wie anfangs erwähnt sollten wir Sein und Nichts viel mehr als zwei Seiten der gleichen Münze sehen. Es ist wie bei Ying und Yang welche sich erst gegenseitig erschaffen. Häufig sehen wir Menschen auch Leben und Tod als gegensätze, so wie sich Selbst und Andere. Meiner Erfahrung nach kann dies das Leben aber unnötig mühsam machen. So wie der Baum im Wald, die Luft filtert die du atmest, zu deinem Atemapparat gehört, so gehört alles was Existiert zusammen. Es ist verständlich, dass dies anfangs etwas wirr klingen kann. Deshalb ermutige ich dich, es in den kommenden Tagen auszuprobieren. Wenn du etwas siehst versuche dir das Gegenteil oder den Gegensatz vorzustellen. Wenn dir dies gelingt versuche zu sehen von welcher Münze du gerade diese zwei Seiten betrachtest.

Siehst du es ähnlich wie Hegel oder hast du einen ganz anderen Blickwinkel? Teile uns doch gerne deine Meinung zu diesem Thema in den Kommentaren mit.

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