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Buddha über das Glücklichsein und Eigenverantwortung

„Du musst selbst bestrebt sein.
Die Buddhas zeigen dir nur den Weg.“

BUDDHA

In diesem Zitat des Gautama Buddha – dem Begründer des Buddhismus – wird deutlich gemacht, wieso wir uns nicht darauf verlassen können, dass irgendeine Art Guru uns erleuchten wird. Um dieses Zitat komplett zu verstehen, möchte ich dir von meinem jüngeren ich erzählen:

Ich erinnere mich noch gut daran, wie es mir als Teenager dämmerte, dass ich mir ein erfüllteres Leben wünsche. Ich hatte einige Phasen in denen ich sehr unglücklich war – so wie unzählige Menschen und vielleicht wie auch du.

Und es dauerte nicht lange bis ich mich dabei wieder fand, wie ich dutzende Motivations- und Selbsthilfecoaches durchklapperte. Doch irgendwie blieb das gewünschte Ergebnis aus.

Irgendwann, damals bin ich über ein Meme gestolpert auf dem eine zufrieden lächelnde Cartoon-Figur ein Glas hielt, auf dem „Happiness“ stand. Eine zweite fragte enttäuscht, wo sie denn das bekommen hätte, woraufhin die Antwort folgte: „I made it myself.“ 

(zu Deutsch zusammengefasst also: „Ich habe mein Glück selbst gemacht“).

Mir war bewusst, dass die Message durchaus wahr ist. Und spannenderweise hatte ich das Gefühl, das bereits zu tun: mein Glück selbst zu erschaffen.

Doch die Wahrheit war eine andere:

Ich hoffte durch das bloße Konsumieren von Hörbüchern, Ted Talks, Artikeln mein Glück kreieren zu können.

Dabei versäumte ich aber die zweite Hälfte der Gleichung für Glück bzw. Glücklichsein. In diesem Kontext sieht die Gleichung nämlich wie folgt aus:

Wissen über Glücklichsein aneignen + Wissen über Glücklichsein anwenden = Glücklichsein

Wenn man es so direkt vor der Nase stehen sieht, mag das sehr einleuchtend sein. Aber diese Erkenntnis kann lange auf sich warten lassen. Und bei mir war das der Fall.

Ein gutes Beispiel für dieses fehlende Verständis, ist das folgende Zitat: „Wissen ist Macht.“ oder im Original:

„Scientia potentia est“

Thomas Hobbes

Wusstest du, dass…
dieses Zitat oft fälschlicherweise Sir Francis Bacon zugeschrieben wird? Aber die die erste bekannte Erwähnung der genauen Formulierung erschien in Hobbes‘ lateinischer Ausgabe des Leviathan (1668).

Schon Mal gehört? Vermutlich.

ABER: es ist nicht ausreichend präzesiert. Denn Wissen ist nicht automatisch gleichbedeutend mit Macht. Richtig wäre:

„Wissen ist Potential für Macht.“

Wenn du das Wissen nicht anwendest, bleibt es ungenütztes Potential. Und genau da lag mein Problem.

Dieses Missverständnis greift auch Jim Kwik in seinem Buch „Limitless“ auf, in welchem er Methoden vermittelt, wie man bessere Lernmuster erlernt – ein unglaublich wertvolles Buch (wenn du das vermittelte auch anwendest natürlich).

Schauen wir uns jetzt also die beiden Komponenten der o.g. Gleichung an:

Wissen über Glücklichsein aneignen

Es ist unerlässlich das Wissen zu nutzen, dass die Menschheit bereits gesammelt hat. Wir sind in der angenehmen Position, dass enorm viele Menschen sich vor uns schon mit dem Thema Glücklichsein auseinandersetzten. 

Es gibt unzählige Werke über den Sinn des Lebens, das bewältigen von Problemen und Erfüllung. 

Falls du unseren Blog bereits schon kennst, wirst du schon viel über diese Persönlichkeiten gelesen haben. Nicht umsonst beschäftigen wir uns mit philosophischen Schulen und großen Denkern.

Wir versuchen, die oft versteckte Bedeutung hinter deren Worten zu entschlüsseln und weniger schwer und umständlich darzulegen.

Hast du dich übrigens schon Mal gefragt, wieso sich Philosophen so unklar ausdrücken? Die Antwort bekommst du hier.

Würde man nicht vom gesammelten Wissen gebrauch machen, wäre es so, als würde man jedes Mal versuchen das Rad neu zu erfinden, wenn eines benötigt wird.

Will Smith erwähnte mal in einem Interview, dass es wir keine Probleme haben könnten, die nicht bereits andere Leute vor uns hatten und wir uns deren Erfahrung zu nutze machen sollten:

„…For reading: there have been gazillions of people that have lived before all of us. There’s no new problem you could have–with your parents, with school, with a bully. There’s no new problem that someone hasn’t already had and written about it in a book.“

Will Smith on running and reading

Um zu meiner anfänglichen Erzählung zurückzukehren, war es also nicht falsch, dass ich dieses Wissen suchte und in mich aufsog. Es war nur nicht der vollständige Prozess, denn das Hören, Schauen und Lesen über die Erkenntnisse genialer Menschen reicht nicht, da es etwas passives ist.

Aber: es setzt den Prozess in Gang. Durch blinden Aktionismus hätte ich keine Grundlage gehabt mein Handeln zu verändern und die Chancen wären gut gestanden, dass keine besonders brauchbare Version meiner Selbst dabei herausgekommen wäre.

Wir merken uns also: 

– Es ist wichtig Wissen über das Glücklichsein anzuhäufen

– Werke philosophischer Schulen und großer Denker eigenen sich besonders

– Es ist wichtig mit diesem Teil der Gleichung zu beginnen

Es ist sehr individuell bedingt, ob du dich komplett ins Thema stürzt und dich täglich mehrere Stunden mit den Stoikern wie Marcus Aurelius, daoistischen Weisheiten und Co. beschäftigst oder nur hier und da eine viertel Stunde investierst.

Falls du am Anfang deiner philosophischen Reise stehst, haben wir hier einen Artikel für dich, der dir einen guten Überblick verschaffen sollte:
Die besten Philosophien für Einsteiger (alles was du wissen musst)

Ehrlich gesagt, kann dich beides ans Ziel führen und es muss letztlich für dich passen, aber hier ist der Mix den wir als Base-Line empfehlen, damit du gute Fortschritte machen wirst:

  • Investiere jeden Tag ein bisschen Zeit, um über die Themen Glücklichsein und Zufriedenheit zu lesen/hören: 15 Minuten sollten es mindestens sein (am Stück), da dein Gehirn gar nicht erst richtig beginnt das Thema aufzunehmen. Wenn möglich ziele auf 45-60 Minuten ab (zumindest alle paar Tage).
  • Finde dich mit Erklärvideos in der Materie ein: Falls du eine YouTube-Playlist suchst, die dir einen einfachen Einstieg ermöglicht haben wir eine für dich.
  • Besorg dir das Buch „Sorge dich nicht – Lebe!“ von Dale Carnegie. Es ist eins der bekanntesten und praktischsten Bücher um das eigene Denken zu verändern und besser durchs Leben zu schreiten. Grund ist, dass du nicht nur Video-Content konsumieren, sondern auch lesen solltest, da lesen das Gehirn besser stimuliert (das liegt daran, dass lesen aktiver ist, als schauen)

Anmerkung: Andere wertvolle Bücher sind „Ikigai“ von Hector Garcia und Francesc Miralles, „Zen und die Kunst des Glücklichseins“ von Chris Prentiss, „Tao Te King“ von Lao Tzu, „Das Buch der Fünf Ringe“ von Miyamoto Musashi und „The Way of Zen“ von Alan Watts.

Okay. Das wärs mit dem ersten Teil der Gleichung. Mit diesen Punkten bist du besten gewappnet, dir in relativ kurzer Zeit ein profunden Überblick über dieses Thema zu schaffen. Schauen wir uns nun den zweiten Teil der Gleichung an.

Wissen über Glücklichsein anwenden

Jetzt kommt der Teil, der mir nicht nur längere Zeit entgangen war, sondern auch entscheidend über Erfolg oder Misserfolg ist.

Du musst das Wissen auch anwenden. Obwohl dieser Teil der herausforderndere ist, wird die Erklärung kürzer sein, als die vorherige – ein bisschen zumidest.

Warum dieser Teil der schwierigere ist? Weil dieser Teil von dir selbst erledigt werden muss. Es ist wichtig sich das ganze so einfach wie möglich zu gestalten. Hierfür bietet es sich an, von Anfang an gewisse Gewohnheiten zu bilden. Dadurch wird es dir nicht wirklich schwer fallen und – das ist äußerst wichtig – es wird dir Spaß machen.

Hier sind einige Prinzipien:

  • Wenn du dir neues Material aneignest, solltest du unbedingt Notizen anfertigen: Wenn du etwas in eigenen Worten formulierst, wird es einfacher zu merken. Außerdem sind Notizen  äußerst hlfreich beim Nächsten Schritt
  • Wiederhole das Gelernte: Du solltest, da gelernte so oft wie möglich – mindestens aber 4x – wiederholen (1x direkt nachdem du etwas neues gelernt hast, 1x am nächsten Tag, dann 1x nach einer und 1x nach zwei Wochen).
  • Fang an dir eigene Gedanken zu machen: Das kann entweder über das Gehörte oder gelesen sein, oder aber auch über reale oder fiktive Situationen Punkt auch hier solltest du dir Notizen machen (dass es zum einen schönen für dich und, irgendwann auf eine Sammlung zurück zu sehen aber auch um deine Veränderungen beobachten zu können)
  • Korrigiere dein Handeln, wenn du Fehlverhalten bemerkst: Also Aktionen die deinem Glücklichsein abträglich waren – das kann beispielsweise eine eigene Aktion sein, die gegen deinen moralischen Kompass ging, Selbstbetrug (in welcher Form auch immer, oder sonst was). Tu es auch gleich.

Anmerkung: Diese Prinzipien sind sehr eng miteinander verflochten und daher nicht wirklich voneinander zu trennen, aber sobald du anfängst nach ihnen zu handeln wirst du unweigerlich Fortschritte machen.

Falls du am Anfang deiner philosophischen Reise stehst, haben wir hier einen Artikel für dich, der dir einen guten Überblick verschaffen sollte:
Die besten Philosophien für Einsteiger (alles was du wissen musst)

So, das wäre das aktive Lernen, aber es gibt noch ein paar andere Punkte die äusserst machtvoll sind – gerade weil sie so banal sind. Sie betreffen des sonstige alltägliche Leben:

  • Gehe täglich raus an die frische Luft: Ich habe die Tendenz mich gerne in meinen Projekten zu verlieren und da viele von diesen drinnen stattfinden, kam es oft vor, dass ich versumpfte. Ich habe angefangen, meine Erledigungen (wie Einkaufen) in viele kleine Einheiten zu unterteilen, so bekomme ich jeden Tag frische Luft ab.
Lukas auf einem Waldspaziergang, voller kühler und klarer Waldluft.
  • Grüße andere Menschen: Als eher introvertierter Typ fällt es mir leicht mir unterwegs die Kopfhörer reinzustecken und sturr meinen Weg zu gehen. Da das Leben aber auch andere Menschen beinhaltet, habe ich begonnen, zu grüßen – ob bekannt oder unbekannt – sobald sich die Blicke kreuzen.
  • Sprich mit Unbekannten: Auch hieraus habe ich ein Spiel gemacht. Die Zielsetzung ist es, bei jedem Spaziergang oder jeder Erledigung kurz mit jemand zu sprechen. Idealerweise Smalltalk, aber auch ein kurzes Kompliment ist okay (Komplimente machen ist ohnehin sehr berreichernd für das eigene Leben – aber sie müssen ernst gemeint sein). Wenn du in einer dünn besiedelten Gegend lebst, kannst du dich Wunderbar online Gruppen anschliessen.
  • Sei jeden Tag körperlich aktiv: Ich muss zugeben, dass dies aktuell mein größtes Manko ist und ich hier noch Verbesserungsbedarf habe. Ein wunderbarer Einstieg um wieder eine Routine für körperliche Aktion zu finden, war für mich übrigens Stretching. Vielleicht ist es auch was für dich.

Hast du gewusst, dass…
das Wort Manko vom lateinischen Wort mancus stammt und so viel wie unvollständig heißt?

  • Praktiziere täglich eine Art der Meditation: Es gibt nicht nur die Mindfulnes-Meditation (diese wird übrigens Zazen genannt und entstammt dem Zen-Buddhismus), sondern noch etlich andere. Die siehst du zum Beipsiel hier auf healthline.com erklärt.
  • Tu was dir am besten liegt: Du solltest dir unbedingt eine Tätigkeit suchen, in der du gut bist, die dir Geld bringt, für die du Leidenschaft hast und die der Welt nützt. Wenn dir eine solche Tätigkeit noch nicht bekannt ist, solltest du diesen Artikel von uns lesen, in dem wir das japanische Prinzip für Erfüllung Ikigai behandeln.

= Glücklichsein

Damit haben wir die gesamte Gleichung abgedeckt. Ob du durch dein eigenes Bestreben und das aufzeigen des Weges durch die Buddhas selbst erleuchtet werden wirst, wissen wir nicht. Aber wir sind uns ganz sicher, dass du ein glücklicheres führen wirst. So viel ist sicher.

Und noch kurz zum Schluss: mach dir keinen Druck und lasse dir Zeit. Es mag abgedroschen klingen, aber: Der Weg ist das Ziel. Das Glück liegt nicht am Ende deiner Reise, sondern wird dir unterwegs begegnen, wenn du die Augen offen hältst.


Wer und wie Buddha wirklich war erfährst du hier

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