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Hegel und unsere Auswirkung auf die Ewigkeit

Gerade weil Hegel für sein bewegtes Weltbild bekannt ist, ist es nicht gerade verwunderlich, dass er sich auch über die Ewigkeit Gedanken gemacht hat. Die Ewigkeit ist nämlich im gängigen Sprachgebrauch ein ultimativer Zustand. Das ewige Fortlaufen der Zeit, und die daraus resultierende niemals endende, ewig fortdauernde Existenz. Doch es ist noch weniger verwunderlich, dass dieses stete Kontinuum eine riesige Faszination in Hegel auslöste. In seinen Werken ging er mehr als nur einmal darauf ein. 

Ein wundervolles Beispiel ist das folgende Zitat:

»Die Ewigkeit wird nicht sein, noch war sie; sondern sie ist.« 

– Georg W. F. Hegel

Für Hegel war die Ewigkeit nichts, was erst irgendwann anfangen wird oder etwas, das schon abgeschlossen ist, wie man meinen würde, wenn man sagt, dass etwas schon eine Ewigkeit her ist. In seinen Augen ist die Ewigkeit eine unausweichliche Begleiterscheinung der Existenz an sich. 

Wir als Menschen sind allerdings nur in der Lage ein sehr kleinen Teil der Ewigkeit zu erfahren. Durch unser Denken mögen wir zwar in der Lage sein, einen größeren Teil der Grenzenlosigkeit zu verstehen, doch dieses Versehen findet immer nur im jetzigen Moment statt. Durch Techniken wie Schrift, Fotografien oder Audioaufnahmen sind wir zwar in der Lage, Gedanken, Momentaufnahmen oder Gespräche zeitlich und räumlich getrennt wahrzunehmen. Doch die Aufnahme wie auch die Wiedergabe findet immer im jetzigen Augenblick, im jetzigen Stück Ewigkeit, statt.

Wir als Menschen sind zwar nur in der Lage, was auch immer wir tun wollen, im jetzigen Augenblick zu tun. So ist doch der jetzige Augenblick ebenfalls ein Teil der Ewigkeit. Hierzu ein weiteres Zitat Hegels:

»Darauf kommt es an,
in dem Scheine des Zeitlichen und Vorübergehenden
das Ewige, das gegenwärtig ist, zu erkennen.« 

– Georg W. F. Hegel

Für uns scheint die Welt im steten Wandel zu sein. Die Bäume verlieren ihre Blätter, sind kahl und fangen wieder an zu treiben, nur um dann wieder ihre Blätter zu verlieren. Was für uns wie gänzlich verschiedene Erfahrungen sind, also der grüne, der kahle und der treibende Baum sind alles nur Fragmente der allem unterliegenden Ewigkeit. Sie werden zwar von den meisten Menschen als einzelne Momente wahrgenommen, sollten aber laut Hegel als temporäre Erscheinungen des Ewigen erkannt werden.

Eine weitere Methode, das Ewige im Gegenwärtigen zu erkennen, wäre im Beispiel des Baumes, auf das zu achten, was sich nicht verändert. In diesem Fall kann man den Stamm oder die Äste betrachten, denn während das Blätterkleid sich fortlaufend ändert, so tut es der Stamm kaum.

Du fragst dich hier vermutlich, wozu das alles gut sein soll und warum man überhaupt auf das Ewige im Gegenwärtigen achten soll. Es ist ganz einfach, es bringt ein unglaubliches Gefühl des Werdens in uns hervor. Wir können, so klein und unbedeutend wir auch sein mögen, auf die Ewigkeit einwirken. Doch dies können wir nicht beliebig machen, nein, wir sind auf unseren Wirkungsbereich limitiert. Dieser Wirkungsbereich ist für uns schlichtweg nicht mehr und nicht weniger als genau dieser Augenblick oder die Aneinanderreihung aller Augenblicke, welche sich uns im Leben darbieten. Allerdings können wir weder auf die vergangenen als auch auf die zukünftigen unmittelbar eingreifen, was uns zu genau dem Jetzigen führt.

Siehst du es ähnlich wie Hegel oder hast du einen ganz anderen Blickwinkel? Teile uns doch gerne deine Meinung zu diesem Thema in den Kommentaren mit.

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