Laotse erklärt warum man nicht übereifrig sein sollte

Wer kennt es nicht: man will etwas unbedingt erreichen und steckt eine Menge Energie und Aufwand hinein. Doch genau so schnell wie das Tun an Fahrt aufgenommen hat, verliert es diese auch wieder. Wäre es in diesem Fall nicht besser langsam aber beständig zu arbeiten?

„Ein übermäßig geschärftes Schwert hält nicht lange.“

– Laotse

Ein übermäßig geschärftes Schwert hält nicht lange, aber wieso ist das so? Damit ein Schwert, oder jegliche Art von Klinge, scharf ist, muss die Schneide möglichst dünn sein. Dies erzielt man indem man einen Teil der Klinge abträgt. Wiederholt man diesen Prozess des Abtragens zu oft so wird man in nicht all zu langer Zeit kein Metall mehr zum abtragen haben.

Hinzu kommt noch, dass eine Klinge die sehr dünn ist leichter kaputt geht oder zumindest Schaden nimmt. Eine dünne Klinge hat nicht die Widerstandskraft, die eine dicke Klinge hat. Ein gutes Beispiel hierfür ist das eine Rasierklinge deutlich schneller an Schärfe verliert als es ein Taschenmesser tut.

Allerdings wäre das hier kein Philosophieblog wenn es nur um den richtigen Schliff von Klingen ginge (auch wenn ich das Thema offen gestanden Recht spannend finde). Wie aber kann man dieses Zitat auf das eigene Leben und Handeln beziehen?

Häufig wenn wir mit neuen Hobbys anfangen geben wir am Anfang meist viel zu viel. Wir geben 110% Energie in das neue Projekt und ehe man sich versieht, steckt man kaum noch Energie hinein. Man verliert das Interesse oder praktiziert nur noch sehr lückenhaft.

Als ich als Jugendlicher angefangen habe Gitarre zu spielen, habe ich knappe zwei Wochen jeden Tag gespielt, als diese zwei Wochen rum waren, habe ich die Gitarre für Monate nicht in die Hand genommen. Vor einem Jahr, bei meinem erneuten Versuch Gitarre spielen zu lernen, habe ich in etwa alle zwei Tage für zwei Stunden Gitarre gespielt. Der Unterschied ist, dass ich dieses mal nicht aufgehört habe, sondern immer noch dran bin.

Auch beim Sport ist es wichtig seinem Körper Pausen zu gönnen. Man kann nicht jeden Tag mehrere Stunden Sport treiben und zu erwarten, dass der Körper sich nicht irgendwann quer stellt. Das gleiche gilt fürs Lernen, Lesen, Wandern, Essen und fürs Trinken.

Wenn man Versucht möglichst weit zu kommen sprintet man ja auch nicht los, sondern setzt beständig einen Fuß vor den Anderen. Natürlich kann ein Sprint gut für kurze Strecken sein, allerdings sind die seltensten Aufgaben im Leben wie ein Sprint.

Es kann also durchaus von Vorteil sein, wenn wir unsere Energie besser einteilen, beziehungsweise nicht versuchen immer Vollgas zu geben. Manchmal ist es besser wenn wir einen Gang zurück schalten und etwas langsamer voran schreiten.

Wenn du dich also das nächste Mal wieder mit etwas beschäftigst, bei was auch immer, ob Sport, beim lernen oder sonst einem Projekt deiner Wahl, dann denke daran, dass ein übermäßig geschärftes Schwert nicht lange hält.


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