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René Descartes über die Realität des Bewussteins

“Die einzige unmittelbar glaubwürdige Realität ist die Realität des Bewusstseins.”

reNÉ Descartes

Können wir der Realtität vertrauen? Ist sie glaubwürdig? Dass es sie gibt, ist gar nicht mal so sicher und wurde schon in etlichen Filmen und Büchern behandelt. Wir können nur – wie wir Anhand des zuvor behandelten Zitats erfahren haben – sicher sein, dass unser Bewusstsein real ist.

Aber aus diesem Zitat lässt ich noch mehr ableiten. Immer und immer wieder wurde im Verlauf der Geschichte von verschiedensten Philosophen gelehrt, dass wir unsere Realität selbst bestimmen. Möglicherweise klingt das etwas zu selbstbewusst oder sogar nach komplettem Quatsch. Überraschend wäre das nicht, aber wenn wir uns kurz einen Augenblick Zeit nehmen, wird klar, wie das zu verstehen ist.

Eigentlich dürften wir nicht annehmen, dass die generelle Realität echt ist und wirklich existiert, stattdessen müssten wir davon ausgehen, dass sie ein künstliches Konstrukt ist. Der Einfachheit halber nehmen wir aber an, dass es unumstößliche Ereignisse und Dinge in der äußeren Welt – also allem außerhalb von uns – gibt und somit eine Existenz außerhalb unseres Bewusstsein besteht. Diese Ereignisse und Dinge gelten daher nicht nur für uns, sondern für alle, jedoch nehmen wir sie aber nie gänzlich objektiv wahr. Auch wenn wir uns das hin und wieder selbst weismachen wollen. Stattdessen nehmen wir die Realität immer so wahr, wie es unsere Fähigkeiten, Perspektive und Wertebilder zulassen. 

In anderen Worten: Wir wissen, dass wir nicht sicher sein können, dass die Realität außerhalb unserer Gedanken, so ist wie wir sie wahrnehmen. Stattdessen ist es uns nur möglich, sicher zu sein, dass unsere individuelle Realität so ist, wie wir sie wahrnehmen.

Wie die Dinge wirklich und wahrhaftig sind oder wie andere sie wahrnehmen ist vage und etwas das wir nicht beurteilen können.

Realität ist also subjektiv. Hier ist es viel wahrscheinlicher, dass wir mit dieser Aussage auf Zustimmung stoßen. Schon früh in unserer Kindheit bemerken wir meist, dass nicht jeder alles auf die gleiche Art und Weise wahrnimmt. Sei es etwas simples, wie die unterschiedliche Bewertung, was gutes Wetter oder die schönste Jahreszeit ist oder etwas komplizierteres wie der Unterrichtsausfall vor einer Klassenarbeit. Während die Schüler:innen, die in diesem Fach ohnehin schon gut sind, dies als ein Geschenk ansehen, kann diese Nachricht für jene mit Nachholbedarf bedeuten, dass sie die letzte Möglichkeit, verbleibende Fragen zu stellen, nicht haben werden. 

Etwas abstrakter formuliert: Gut oder schlecht sind zwei Kategorien, in die wir Ereignisse und Dinge in unserer eigenen Realität entsprechend einordnen.

Folglich gibt es eigentlich kein Gut und Schlecht, wie auch bereits Shakespeare so treffend festhielt:

“There is nothing either good or bad, but thinking makes it so.” 

William Shakespeare in Hamlet (Akt II, Szene 2)

Entsprechend sollten wir uns aber auch stets bewusst sein, dass wir die wahre Realtität nie kennen. Bereits der römische Kaiser und stoische Philosoph Marcus Aurelius mahnte uns: »Alles, was wir hören, ist eine Meinung, keine Tatsache. Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit.« und im weiteren »Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht«. Hierbei handelt es sich um ein fundamentales Grundverständnis, dass uns enorm hilfreich sein kann, nicht dem Trugschluss zu erliegen, wir würden die Realität kennen – obwohl die Realität unseres Bewusstseins die einzige unmittelbar glaubwürdige Realität ist.

All das sollte uns ermutigen, unsere Realität bewusst zu formen und die Dinge so positiv zu betrachten wie möglich. 

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