|

Die Geschichte des Farmers – Alan Watts

Die Geschichte des chinesischen Farmers ist eine bekannte Erzählung, die im Taoismus besonders weit verbreitet ist und dort auch Ihren Ursprung zu haben scheint.

Der Philosoph Alan Watts gab in seinen Lektionen die Geschichte des Farmers gerne wieder.

Was aber ist die Bedeutung hinter der Geschichte des Farmers?

Die Geschichte des chinesischen Farmers zeigt uns, dass es extrem schwer ist Ereignisse als Gut oder Schlecht einzusortieren, da wir nicht wissen welche Folgen diese Ereignisse haben werden. Vieles was auf den ersten Blick schlecht erscheint, kann positive Auswirkungen haben. Allerdings kann auch vieles was gut erscheint, negative Auswirkungen haben.

Doch bevor ich weiter ins Detail gehe, ist hier erst einmal die Geschichte des chinesischen Farmers. Erzählt von Alan Watts:

0:00min – 1:25min Die Geschichte / 1:25 – 1:50 Die Erklärung der Geschichte

Hier eine kleine Übersicht, wie der restliche Artikel aufgebaut ist:

Im ersten Teil werde ich die eigentliche Geschichte übersetzen.

Im zweiten Teil werde ich Alan Watts Erklärung der Geschichte auf Deutsch wiedergeben.

Im dritten Teil werde ich meine eigene Meinung zur Geschichte darlegen.

(Du kannst gerne jederzeit unter dem Video die Zeitstempel der jeweiligen Teile nachsehen)

1. Die Übersetzung der Geschichte des Farmers

Es war einmal ein Chinesischer Bauer, der ein Pferd verloren hatte. Es ist weggelaufen. An diesem Abend kamen alle Nachbarn vorbei und sagten: „Das ist schlimm, nicht wahr?“

Darauf antwortete der Farmer: „Vielleicht.“

Am nächsten Tag kam das Pferd zurück und brachte sieben Wildpferde mit. Es kamen wieder alle Nachbarn vorbei und sagten: „Das ist ja großartig, nicht wahr?“

Und der Farmer antwortete darauf: Vielleicht.“

Als der Sohn am nächsten Tag versuchte eines der wilden Pferde zu zähmen, stürzte er vom Pferd und brach sich sein Bein. Wieder kamen alle Nachbarn vorbei und meinten: „Das ist tragisch, nicht wahr?“

Wieder antwortete der Farmer: „Vielleicht.“

Am nächsten Tag kamen die Wehrpflichtbeamten, auf der Suche nach Leuten für die Armee. Sie lehnten den Sohn des Farmers allerdings wegen seines gebrochenen Beines ab. Und alle Menschen aus der Nachbarschaft kamen am Abend vorbei und sagten: „Ist das nicht Wundervoll?“

Und erneut sagte der Farmer: „Vielleicht.“

2. Die Bedeutung der Geschichte des Farmers

Der gesamte Ablauf der Natur, ist ein ganzheitlicher Prozess von immenser Komplexität. Es ist wirklich unmöglich vorherzusagen ob etwas das passiert Gut oder Schlecht ist. Weil man nie wissen kann, was die Konsequenzen eines Unglücks sein können. Ebenso kann man auch nie wissen, was die Konsequenzen eines Glücksfalls sein können.

3. Meine persönliche Meinung zu Geschichte des Farmers

Ich habe bereits einige Zeit damit verbracht, mir eine nicht-dualistische Denkweise anzueignen. Sprich, ich versuche Ereignisse nicht in gute oder schlechte Schubladen zu stecken, sondern die Geschehnisse möglichst objektiv zu betrachten.

Allerdings ist dies auch etwas, dass man ständig üben muss. Schließlich ist es ziemlich schwierig, an der Absage für einen Jobs etwas positives zu finden. Des weiteren ist es auch beispielsweise schwierig, an einem Schnitt am eigenen Finger etwas positives zu finden.

Wenn mir also Missgeschicke widerfahren, versuche ich so viel es geht aus ihnen zu lernen. Das kann daraus bestehen meine Emotionen immer besser zu verstehen sowie meine praktischen Fähigkeiten wie beispielsweise Gemüse Schneiden zu verbessern.

Wenn dir also das nächste mal etwas schlechtes oder gutes widerfährt versuche es nicht in gut oder schlecht ein zu ordnen, sondern es einfach als das zu sehen was es ist. Denn nur wenn wir Dinge so sehen wie sie sind, können wir sie auch so handhaben, wie es nötig ist. Und das wäre doch Wundervoll, nicht wahr?


Dir hat der Artikel gefallen? Du kannst dich von uns über neue Artikel informieren lassen:


Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert