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Warum wir uns nach großen Taten sehnen, aber nichts unternehmen

Es ist leicht den Gedanken zu haben während man eine Serie wie One Piece oder eine Filmreihe wie Der Herr der Ringe schaut, das, würde man nur in einer solchen Welt leben, man alles daran setzen würde, so stark und beeindruckend zu werden, wie all die Charaktere die dort zu sehen sind.

Die Tatsache ist aber, dass der allergrösste Teil der Bewohner:innen in all diesen fiktiven Welten ebenfalls nur der absolute Durchschnitt ist, obwohl sie genau wissen was für enorm beeindruckende Fähigkeiten die wenigen von ihnen entwickelt haben.

Was lässt uns nun also glauben dass wir so viel anders wären würden wir in diesen fiktiven Welten leben?

Im Prinzip ist es nicht anders, wie mit unserer realen Welt. Es gibt Leute die Unglaubliches vollbringen und trotzdem wir das wissen, schaffen wir es uns einzureden, dass das so in unserer Welt nicht läuft und wir deshalb genauso gut kleinere Träume, weniger Ambitionen haben können. Nun ist daran grundsätzlich nichts falsches kleinere Träume zu haben, nur eben, dass wir uns quasi belügen ist problematisch.

Für mich war diese Erkenntnis einer der grossen Motivatoren wieso ich mich entschieden habe nach mehr zu streben, mich nicht damit zu begnügen mein Potenzial unangetastet zu lassen und nie herauszufinden was ich kann und nicht kann.

Aber warum erklären wir uns bereit unser Potential in der echten Welt bereitwillig zu limitieren, während wir die großen Ambitionen all der Held:innen bewundern. Wie können wir so sicher sein, dass wir es anders machen würden, lebten wir nur in deren fantastischen Welten?

Die Antworten auf diese Fragen sind gar nicht so leicht und vor allem sind sie unbequem. Ausserdem muss sie letztlich jeder für sich finden. Aber glücklicherweise finden wir in der Welt der Philosophie unzählige Konzepte, Prinzipien, Vergleiche und Weltanschauungen, die uns Hilfestellung geben. Falls, du auf unserem Blog schon öfter unterwegs warst, wirst du schon einge davon kennengelernt haben. Nehmen wir die drei folgenden Beispiele:

Daoismus

Der Daoismus, eine philosophische und religiöse Tradition, die ihren Ursprung in China hat, bietet eine einzigartige Perspektive auf das Konzept des individuellen Potenzials und die Bedeutung von Ambitionen. Laut daoistischer Ansicht ist der Weg (Dao) das grundlegende Prinzip des Universums, das alles in natürlicher Ordnung hält. Statt sich auf die Erreichung von außergewöhnlichen Fähigkeiten oder das Streben nach Ruhm und Anerkennung zu konzentrieren, betont der Daoismus die Wichtigkeit, im Einklang mit dem Dao zu leben. Dies bedeutet, sich den natürlichen Fluss des Lebens hinzugeben und ein Leben zu führen, das frei von unnötigen Begierden und künstlich geschaffenen Ambitionen ist. Der Daoismus lehrt uns, dass wahre Zufriedenheit und Harmonie erreicht werden, indem wir unsere eigenen Wege akzeptieren und das Leben in seiner einfachsten Form schätzen.

Wir haben hier einen grundlegenden Artikel über den Daoismus, für dich.

Existenzialismus

Im Gegensatz dazu steht der Existenzialismus, eine Philosophie, die in der modernen Ära stark an Bedeutung gewonnen hat, besonders durch Denker wie Jean-Paul Sartre und Friedrich Nietzsche. Der Kern des Existenzialismus ist die Betonung der individuellen Freiheit, Wahl und Verantwortung. Dieser Ansatz behauptet, dass Menschen inhärent ohne Zweck oder Bedeutung sind und dass es an jedem Einzelnen liegt, seinem Leben durch persönliche Entscheidungen und Handlungen Sinn zu verleihen. Im Kontext unseres Wunsches, in fiktiven Welten zu leben und außergewöhnlich zu sein, fordert der Existenzialismus uns auf, die Verantwortung für unser eigenes Leben zu übernehmen und aktiv nach einem einzigartigen und authentischen Ausdruck unseres Seins zu streben. Anstatt zu träumen, in einer anderen Welt großartig zu sein, ermutigt uns der Existenzialismus, die Herausforderungen und Möglichkeiten unserer eigenen Realität zu erkennen und zu nutzen.

Mehr über den Existentialismus und wie er missverstanden wird, erfährst du hier.

Epikureismus

Der Epikureismus, benannt nach dem griechischen Philosophen Epikur, ist eine Philosophie, die das Streben nach Vergnügen als das höchste Gut im Leben betrachtet. Doch im Gegensatz zu dem, was viele glauben, predigt der Epikureismus nicht die unkontrollierte Hingabe an sinnliche Freuden. Vielmehr geht es darum, ein Leben zu führen, das durch die Vermeidung von Schmerz und die Erreichung von Seelenfrieden charakterisiert ist. Epikureer glauben, dass wahres Glück durch einfache Freuden, Freundschaft und die Kontemplation der Welt erreicht wird. In Bezug auf unsere Sehnsucht, in fantastischen Welten zu leben, lehrt uns der Epikureismus, die Schönheit und das Vergnügen in den einfachen Dingen des Lebens zu finden und zu schätzen, anstatt nach unerreichbaren Zielen zu streben, die uns letztendlich nicht die ersehnte Zufriedenheit bringen.

In diesem Artikel erfährst du mehr über Epikurs Weg zum Glücklichsein.

Du siehst, diese philosophischen Ansätze bieten verschiedene Perspektiven auf das Leben und unsere Rolle darin. Sie lehren uns, dass die Sehnsucht nach einem außergewöhnlichen Leben in einer fiktiven Welt möglicherweise eine gewisse Unzufriedenheit mit unserer eigenen Existenz widerspiegelt. Indem wir uns diesen Philosophien öffnen, können wir beginnen, unseren eigenen Weg zu finden und ein erfüllteres Leben in unserer eigenen, realen Welt zu führen und sogar großes zu vollbringen.

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