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Heinz Erhardt über Sorgen

Schon als ich jünger war fand ich Heinz Erhardt sehr interessant. Seine spielerisch leichte Art durch Reime alltägliche Situationen in ein neues Licht zu rücken, machte mir direkt Lust auf mehr. Als ich nun neulich, bei meiner Freundin ein Buch mit seinen besten Werken entdeckte, konnte ich nicht anders als ein wenig darin zu stöbern. Als ich dann ein paar Gedichte durchgelesen habe, stach mir eines besonders ins Auge. Dieses Gedicht lautete wie folgt.

An einen Pessimisten

Jede Sorge, Freund, vermeide,
jedes Weh sollst du verachten.
Sieh die Lämmer auf der Weide:
sie sind fröhlich vor dem Schlachten.
Ahnst du nicht, wie dumm es wär,
wären sie’s erst hinterher?

Heinz erhardt

Mit diesem Gedicht will Heinz Erhardt einen gesunden Umgang mit Sorgen und Schmerzen zu vermitteln. Erhardt rät seinem fiktiven Freund, sich von Sorgen fernzuhalten und Schmerz für etwas geringfügiges zu erachten. Um diese Botschaft zu verdeutlichen, verwendet das Gedicht das Bild von Lämmern auf der Weide, die unbesorgt sind, bevor sie ihr Ende auf der Schlachtbank ereilt.

Im ersten Satz fordert den Freund auf, jegliche Sorgen zu vermeiden und alle Arten von Schmerz zu missachten, oder nicht für all zu wichtig zu nehmen. Dies kann als eine Aufforderung zur Gelassenheit und zur Betonung positiver Gedanken verstanden werden.

Im zweiten Satz wird das Bild von Lämmern auf der Weide verwendet. Die Lämmer sind sorglos und fröhlich, aber das Gedicht erinnert daran, dass sie schlussendlich geschlachtet werden. Dieses Bild könnte metaphorisch für die Vergänglichkeit des Lebens und die unvermeidliche Endlichkeit sein. Es bedeutet, dass die Lämmer glücklich sind, solange sie ihre Sterblichkeit nicht erkennen, ähnlich wie Menschen glücklicher sein könnten, wenn sie nicht zu sehr über ihre eigenen Probleme und Ängste nachdenken. Allerdings ist dies für jemanden, der sich nicht damit auseinander setzt wie man seinen Geist kultiviert, ein sehr anstrengendes und schweres unterfangen. In diesem Artikel über ein Konfuzius‘ erläutert Simon, wie wir durch ein einfacheres Leben unsere Ängste und Stress besser bewältigen können. Ein weiterer Artikel der hierbei hilfreich sein kann ist dieser hier, in dem ich erkläre weshalb es wichtig ist sich seinen Ängsten zu stellen.

Im letzten Satz wird der Freund gefragt, ob er nicht erkennen kann, wie dumm es wäre, wenn die Lämmer erst nach ihrer Schlachtung fröhlich sein würden. Denn wenn man erst einmal tot ist, ist es unmöglich sich zu freuen.

Der gesamte Trick liegt also darin, dass Leben zu genießen solange es gelebt wird und nicht erst im Nachhinein. Es ist wichtig fröhlich zu sein solange man in ist.

Zusammenfassend scheint das Gedicht die Idee zu betonen, dass es klüger ist, Sorgen und Schmerz zu vermeiden, oder besser gesagt sich auf das Frohe im leben zu konzentrieren, ähnlich wie die sorglosen Lämmer auf der Weide. Es könnte eine Ermutigung sein, das Leben mit einer gewissen Unbeschwertheit anzugehen und nicht zu viel Energie darauf zu verschwenden, übermäßig über negative Aspekte des Lebens nachzudenken.

Was meinst du? Siehst du hinter dem Gedicht noch eine andere Aussage?

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