Marcus Aurelius über das Streben nach Anerkennung

Marcus Aurelius (oder auch Mark Aurel) gilt nicht nur als gutherziger römischer Kaier (161 bis 180 n. Chr.) sondern auch neben Seneca und Epiktet als einer der letzten Vertreter der späten Stoiker. Er galt passend seiner philosophischen Anschauung als sehr besonnen. Das spiegelt sich auch in seinem folgenden Zitat wieder.

Wenn du wüsstest, aus welchem Quell die menschlichen Meinungen und Interessen fließen, du würdest aufhören, nach dem Beifall und Lob der Menschen zu streben.

Marcus Aurelius

Schauen wir uns also genauer an, was mit diesem Zitat gemeint ist.

Mit diesem Zitat wollte Aurelius daran erinnern, dass den meisten menschlichen Meinungen nur niedere Motive zu Grunde liegen und daher offensichtlich würde, dass der Beifall derer Urheber keinerlei signifikanten Wert haben, wenn man sich diese Tatsache nur gewahre machte.

Wie mit vielen Dingen, ist das Wissen nicht das Problem, sondern vielmehr das entsprechende Handeln gemäß des Wissens.

Du kennst bestimmt einen Haufen gute Ratschläge und Sprichwörter, die offensichtlich eine gute Wirkung auf dich und dein Umfeld hätten – wenn sie entsprechend gelebt würden. Doch der Mensch hat die Tendenz mühen zu scheuen und das korrekte Verhalten und Handeln ist meist mit Mühen verbunden.

So kommt es, dass gehaltvolle Lehren oft zu einer Art Plattitüde verkommen, da wir ihnen durch mangelndes Engagement deren Bedeutung absprechen.

Für Marcus Aurelius war es also klar, dass das Streben nach Anerkennung, im Prinzip verschwendete Energie ist, doch betonte er sehr bewusst, dass es von äußerster Wichtigkeit sei, daran zu arbeiten für Anerkennung berechtigt zu sein.

Hier sind zwei Zitate des römischen Kaisers als Beispiel:

„Die Menschen sollen einen echten Mann sehen, der so lebt, wie er leben soll.“

„Verschwende keine Zeit mehr damit, darüber zu streiten, was ein guter Mensch sein sollte. Sei einer.“

Wir sind daher daran erinnert, dass man besser beraten ist seine Bemühungen darauf zu verwenden, sich aufrichtig zu agieren und nicht darauf aufrichtig wahrgenommen zu werden.

Marcus Aurelius war übrigens nicht der einzige Geist, der diese Art Mahnung aussprach. Durch die ganze Geschichte ziehen sich ähnliche Äußerungen. Einer davon war der 16te Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, der das ganze so formuliert:

„Don’t worry when you are not recognized, but strive to be worthy of recognition“

– Abraham Lincoln

Zu deutsch also:

„Mach dir keine Sorgen, wenn du nicht anerkannt wirst, sondern strebe danach, der Anerkennung würdig zu sein“

Ich glaube es ist kein Zufall, dass verschiedene erfolgreiche Persönlichkeiten der Menschheitsgeschichte ähnliche Einstellungen aufweisen. Mir diese Tatsache regelmäßig vor Augen zu halten, hilft mir, entsprechend zu handeln um ein besserer Mensch zu sein und bringt mir Erleichterung, da ich Dinge um derer eigen Willen tun kann und nicht um von Menschen gemocht zu werden, deren Interesse aus minderen Motiven hervor gehen.

Das ist übrigens auch eine tolle Eigenschaft, da sie uns hilft uns mit den richtigen Gedanken zu beschäftigen, was laut Aurelius ebenfalls äußerst wichtig war:

„…von den Gedanken nimmt die Seele ihre Farbe an“ – Marcus Aurelius

(Der Link bringt dich zu Lukas‘ Artikel für dieses Zitat)

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