Erreiche deine Ziele durch Routine

Wer kennt es nicht, man nimmt sich ein neues Projekt vor, will mit dem Joggen anfangen, mehr lesen oder wieder mit dem Meditieren beginnen. Das Problem hierbei ist allerdings, dass man sich nur denkt, dass man das alles machen könnte, es aber dann meist nicht in die Tat umsetzt. Doch woher kommt diese Diskrepanz und wie überkommen wir sie? Genau diese Fragen versuchen wir im heutigen Blogartikel zu beantworten.

Schauen wir uns zunächst einmal an, wieso wir uns so gerne neue Projekte aussuchen oder ausdenken, wenn wir sie dann schließlich sowieso nicht in die Tat umsetzen. Zum einen kann das Vornehmen von neuen Sachen schon zu einem kleinen Gefühl des Erfolges führen, denn wir haben ja wenigstens schon einen Plan gefasst und das ist ja auch etwas. Zum anderen kann es daran liegen, dass wir mit dem Status Quo unzufrieden sind und wir diesen verbessern wollen. Das Problem hierbei ist allerdings, dass der Status Quo nicht geändert wird, wenn wir uns lediglich vornehmen etwas zu tun, ohne eigenes Handeln passiert hier gar nichts.

Doch was hindert uns daran, vom Planen ins Handeln zu kommen? Es gibt verschiedene psychologische und praktische Gründe, die dazu führen können, dass wir trotz guter Absichten keine Taten folgen lassen.

Ein wichtiger Faktor ist die sogenannte Komfortzone. Unsere Komfortzone ist der Bereich, in dem wir uns sicher und wohlfühlen, in dem alles vertraut und vorhersehbar ist. Das Betreten von Neuland, sei es ein neues Projekt oder eine neue Gewohnheit, bedeutet, diese Komfortzone zu verlassen und sich Unsicherheiten und möglichen Misserfolgen auszusetzen. Diese Angst vor dem Unbekannten kann lähmend wirken und uns davon abhalten, überhaupt erst anzufangen.

Ein weiterer Punkt ist die Überwältigung durch die schiere Größe und Komplexität des Vorhabens. Wenn wir uns zum Beispiel vornehmen, regelmäßig zu joggen, denken wir oft an den gesamten Prozess: Laufschuhe kaufen, eine Route planen, Zeit im Kalender frei machen, etc. Diese Vielzahl an Aufgaben kann uns überfordern und dazu führen, dass wir uns lieber gar nicht erst damit beschäftigen.

Hier kommt die Rolle der Motivation ins Spiel. Motivation ist ein komplexes Zusammenspiel aus inneren und äußeren Anreizen. Innere Motivation, wie der Wunsch nach persönlicher Verbesserung oder das Streben nach Gesundheit, kann oft langfristig tragfähiger sein als äußere Anreize, wie Belohnungen oder soziale Anerkennung. Allerdings kann es auch hilfreich sein, externe Motivationsquellen zu nutzen, um den Anfangsimpuls zu verstärken.

Um den Schritt vom Vornehmen zum Handeln zu schaffen, gibt es verschiedene Strategien, die wir anwenden können:

  • Ziele konkretisieren und herunterbrechen: Anstatt sich ein großes, abstraktes Ziel zu setzen, sollte man es in kleinere, konkrete Schritte aufteilen. Zum Beispiel nicht nur „mehr lesen“ vornehmen, sondern konkret festlegen: „Ich lese jeden Abend vor dem Schlafengehen 10 Seiten“.
  • Routinen etablieren: Neue Gewohnheiten lassen sich leichter umsetzen, wenn sie in bestehende Routinen eingebettet werden. Wer zum Beispiel jeden Morgen eine Tasse Kaffee trinkt, kann diese Zeit nutzen, um eine kurze Meditationseinheit zu integrieren.
  • Verbindlichkeiten schaffen: Indem man sich vor anderen verpflichtet, zum Beispiel in Form eines öffentlichen Ziels oder durch die Teilnahme an einer Gruppe, erhöht man die Wahrscheinlichkeit, dass man sich auch daran hält. So kann man sich zum Beispiel einem Laufclub anschließen oder eine Lesegemeinschaft gründen.
  • Positive Verstärkung nutzen: Belohnungen für das Erreichen kleiner Etappen können sehr motivierend sein. Diese Belohnungen sollten jedoch in einem vernünftigen Verhältnis zum Ziel stehen und nicht kontraproduktiv wirken.
  • Selbstmitgefühl üben: Es ist wichtig, sich selbst nicht zu hart zu verurteilen, wenn man mal einen Rückschlag erlebt oder nicht sofort alles perfekt umsetzt. Rückschläge sind ein natürlicher Teil des Prozesses und können als Lerngelegenheiten betrachtet werden.
  • Umgebung gestalten: Eine unterstützende Umgebung kann entscheidend sein. Dazu gehört, Ablenkungen zu minimieren und eine Umgebung zu schaffen, die das gewünschte Verhalten erleichtert. Wer mehr lesen möchte, kann Bücher griffbereit halten und einen gemütlichen Leseplatz einrichten.

Eine besondere Technik, die hier helfen kann, ist das sogenannte „Habit Stacking“. Dabei wird eine neue Gewohnheit direkt an eine bestehende Gewohnheit geknüpft. Wenn man zum Beispiel ohnehin jeden Morgen Zähne putzt, kann man sich vornehmen, direkt danach ein kurzes Stretching-Programm zu absolvieren. Auf diese Weise wird die neue Aktivität zu einem natürlichen Teil der Routine.

Der Schlüssel zur Überwindung der Diskrepanz zwischen Vorhaben und Umsetzung liegt darin, konkrete, realistische Ziele zu setzen, schrittweise vorzugehen und sich dabei selbst nicht unter Druck zu setzen. Vor allem aber ist es wichtig einfach anzufangen. Meistens ist die Angst davor zu beginnen deutlich größer als die Schwierigkeit dann wirklich anzufangen. Mit den richtigen Strategien und einer Portion Geduld kann jeder neue Gewohnheiten entwickeln und langfristig beibehalten. Der Weg zu einem erfüllteren und produktiveren Leben beginnt mit dem ersten kleinen Schritt  und der ist oft näher, als man denkt.

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