Epikur analysiert: Verderbe nicht was du hast
Während wir durch unseren Alltag rennen, kann es vorkommen, dass wir vergessen wie gut es uns eigentlich geht. In diesem Artikel will ich auf ein Zitat des antiken griechischen Philosophen Epikur eingehen, der schon vor etwa 2300 Jahren wusste, dass wir uns das verderben können, was wir haben.
Es liegt in der Natur des Menschen für das blind zu sein, was man täglich um sich herum hat. Es geht hierbei nicht nur um materielle Güter. Egal ob es die Freunde um uns herum, unsere Eltern, ein Dach über dem Kopf, ein voller Magen oder sonst etwas sind. Solange wir all dies haben nehmen wir es für selbstverständlich. Aus dieser Selbstverständlichkeit heraus, sehen wir was die anderen mehr haben als wir und wünschen uns das gleiche. Genau in diesem Augenblick tendieren wir dazu, blind für das zu werden was wir selbst schon haben. Häufig fällt uns erst auf wie gut es uns geht, beziehungsweise ging, wenn uns das weggenommen wird, was wir für selbstverständlich gehalten haben.
Wir müssen lernen nicht ständig auf andere zu achten, sondern uns selbst in Dankbarkeit zu üben. Wenn wir sehen, dass das was wir haben nicht selbstverständlich ist, können wir es deutlich besser wertschätzen. Mit zwanzig Jahren ist es vermutlich normal, dass beide Eltern noch leben und sich guter Gesundheit erfreuen. Doch ist selbst dies nicht selbstverständlich. Andere Menschen würden alles dafür geben dieses Privileg zu haben. Mit fünfzig Jahren, dann wenn die Eltern vielleicht schon einige Zeit nicht mehr sind, wünscht man sich, man hätte es damals mehr wertgeschätzt.
In jüngeren Jahren hat man viel Freizeit und kann diese verbringen, wie es einem beliebt, ob man diese mit Freunden, Videospielen, Sport oder sonst wie verbringt ist einem egal. Wenn man aber später als Erwachsener weniger Zeit hat und diese nun sinnvoll einteilen muss, fällt einem erst auf, wie gut man es früher gehabt hatte.
Es kann schwierig sein sich über das zu freuen was man hat, gerade wenn man auf sozialen Medien vorgelebt bekommt, was man alles haben könnte. Aber es ist nicht alles Gold was glänzt und wir müssen für uns selbst entscheiden, welchen Dingen wir welchem Wert geben wollen. Wenn wir wertschätzen was wir haben, gibt es kaum ein Leben, welches es nicht wert ist gelebt zu werden.
Der vermeintliche Gründer des Daoimus, Laotse, sagte einst, dass derjenige der weiß, dass genug genug ist, immer genug haben wird. Es geht nicht darum, immer mehr Dinge in seinem Leben anzuhäufen. Es geht darum, das was man hat wertzuschätzen und dankbar dafür zu sein. Denn wenn man weiß, wann es für einen genug ist, wird man seine Zeit nicht darauf verschwenden umher zu irren und weiter nach mehr zu suchen.
Epiktet der etwa 400 Jahre nach Epikur lebte war der Meinung, dass Reichtum nicht darin besteht, viel zu besitzen, sondern wenig zu brauchen. Denn wenn wir für uns verstehen, dass wir nicht viel zu besitzen brauchen, sondern zu wissen wann es für uns genug ist, dann werden wir auch nicht verderben was wir haben, indem wir begehren was wir nicht haben.
Wie ist deine Meinung zu diesem Thema? Glaubst du das Dankbarkeit etwas ist, das man erlernen kann oder sollten wir stets nach mehr streben? Hinterlasse uns einfach ein Kommentar.