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Heidegger über das Kommen der Gedanken

Das sich ein Philosoph mit dem Denken beschäftigt, ist wenig verwunderlich. Häufig aber haben wir Menschen die lustige Annahme, dass wir auf unsere Gedanken kommen. Vielmehr ist es allerdings zu verstehen, dass nicht wir zu den Gedanken, sondern diese zu uns kommen. Dies ist auch schon Heidegger aufgefallen.

»Wir kommen nie zu Gedanken. Sie kommen zu uns.« 

Martin Heidegger

Hattest du schon einmal das Gefühl, dass du einen neuartigen Gedanken hast nur um dann nach ein paar Stunden zu realisieren, dass du dein Gedachtes irgendwo anders aufgeschnappt hast? Mir passiert dies zumindest häufiger, schließlich ist das Gedächtnis relativ gut darin Dinge zu vergessen. Wir behalten nur den Inhalt des erfahrenen aber nicht wo oder wie wir es erfahren haben, dies kann dazu führen, dass wir Gedanken, welche nicht unsere sind für unsere halten.

Doch selbst wenn der ursprüngliche Gedanke unserer war, woher kam der Input für diesen Gedanken? Es ist schließlich unmöglich, über etwas nachzudenken, was es nicht gibt, oder was zumindest seine Wurzeln in der Realität hat. So kann man Beispielsweise über fremdes Leben weit draußen im All nachdenken. Doch das Universum ist etwas das es tatsächlich gibt, und auch die Außerirdischen, welche man sich vorstellen kann haben doch meist etwas von Tieren oder Menschen.

Natürlich ist der Sache hier noch nicht genüge getan, denn sowohl Aliens wie auch deren Raumschiffe wurden bereits schonmal erdacht. Um also etwas gänzlich neuartiges zu erdenken, braucht es noch einiges mehr. Es braucht die Sicht eines wahren Visionärs, um etwas noch nie dagewesenes zu erdenken.

Unser Verstand und die damit einhergehenden Gedankengänge sind meist eher eine Projektion unserer Umgebung. Wir sehen etwas und schwupps erscheint es in unseren Gedanken, dass gleiche gilt natürlich auch für alles was wir hören, fühlen, schmecken oder ertasten, kurz um, alles was wir über unsere Sinne wahr nehmen können.

Wenn wir also denken, dass uns dieser Gedanke einfach so in den Kopf gekommen sei, dann liegt das eher daran, dass wir schon einmal mit dem Gedanken in Kontakt kamen, ihn vergessen haben und uns nun wieder daran erinnern. Denn wie Heidegger schon wusste; Wir kommen nie zu Gedanken. Sie kommen zu uns.

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