Japanische Sprichwörter: Die Macht der Beharrlichkeit

Habst du dieses Sprichwort schon einmal gehört?

„Beharrlichkeit ist Macht.“

継続は力なり。 (keizoku wa chikara nari)

Dieses Sprichwort stammt aus Japan, wo es seit Jahrhunderten verbreitet ist. Es erinnert uns an die Kraft, die wir nutzen können, wenn wir uns darin üben, beharrlich zu sein. Werfen wir einen Blick auf seinen Ursprung und darauf, was es für uns heute bedeutet.

Der Ursprung des Sprichworts

Dieses Sprichwort erschien erstmals 1579 in einer Anthologie japanischer Sprichwörter mit dem Titel Hyakunin Isshu.

In dieser Sammlung sammelte der Autor 100 Gedichte von 100 verschiedenen Dichtern, um ein Buch zu schaffen, das die japanische Kultur und Weisheit feierte.

Das Gedicht, in dem dieses Sprichwort vorkommt, stammt von Fujiwara no Toshinari und lautet: „Fortbestehen und beharrlich sein ist Macht, aber der Weg des Lebens ist wie fließendes Wasser; es fließt weg“.

Entsprechend ist das ursprüngliche Sprichwort vermutlich noch deutlich früher entstanden als die genannte Anthologie.

Was bedeutet das?

Dieses Sprichwort erinnert uns daran, dass unser Erfolg darin liegt, dass wir uns den Herausforderungen stellen und durchhalten. Wenn wir uns auf unsere Ziele konzentrieren, auch wenn es schwierig wird, können wir neue Kraftreserven in uns entdecken, die uns helfen, unsere Ziele zu erreichen. Also erinnert uns dieses Sprichwort, dass Beharrlichkeit der Schlüssel zur Entfaltung unserer Kraft und zum Erfolg ist.

Wir sollten aber nicht nur das bekannte Sprichwort berücksichtigen, sondern auch den gesammten, oben genannten Satz. Und in diesem wird unmissverständlich darauf hingewiesen, dass das Leben stets im Fluss und somit flüchtig ist:

aber der Weg des Lebens ist wie fließendes Wasser; es fließt weg“

In den meisten fern-östlichen Philosophien, wie dem Daoismus, welcher auf den Zen-Buddhismus Einfluss nahm und somit auch dem Zen-Buddhismus selbst, findet sich als zentrales Verständnis, dass sich alles stetig verändert und die Dinge nie stillstehen (auch wenn das manchmal so zu sein scheint).

Aber auch in westlichen Philosophien wurde hierauf hingewiesen. Beipielsweise mit dem berühmten „Niemand kann zweimal in denselben Fluss steigen, denn alles fließt und nichts bleibt.“, das dem griechischen Philosophen Heraklit zugeschrieben wurden.

Jedoch wird mit dem nennen von Beharrlichkeit und dem Fluss des Lebens kein Widerspruch impliziert, sondern es wird lediglich daran erinnert, dass wir uns in einer stetig ändernden Umwelt befinden.

Ich persönlich sehe darin zum einen, dass wir uns stets auf sich ändernde Umstände gefasst sein müssen, uns aber von diesen nicht abhalten lassen dürfen, weiter unseren Weg zu gehen. Und das bedeutet auch, dass wir auch selbst nicht steif sein sollten und unser Vorgehen verändern, falls der Moment günstig ist oder es notwendig wird.

Aber du kannst genauso gut eine Ermutigung sehen, dass du keine Zeit verschwenden willst, indem du Dinge halbherzig verfolgst und dann doch wieder hinschmeißt.

Wo können wir uns das zu nutze machen?

Wir können aus diesem Sprichwort lernen, dass anhaltende Anstrengung wesentlich ist, um Erfolg zu haben. Ganz gleich, wie schwierig etwas erscheinen mag, können wir nur triumphieren, wenn wir bis zum Ende durchhalten. Diese Lektion gilt für alle Bereiche des Lebens – sei es Arbeit, Beziehungen oder persönliches Wachstum – also denke daran, weiterzumachen, egal was passiert, wenn du ein Ziel hast, dass sich lohnt.

Fazit

Denn Durchhaltevermögen ist also wirklich Macht – vor allem in Momenten, in denen die Dinge unvorstellbar schwer erscheinen oder scheinbar unlösbare Aufgaben vor uns liegen. Wenn wir uns dafür entscheiden, nicht aufzugeben, sondern mit Beharrlichkeit weiterzumachen, werden sich die Dinge irgendwann für uns wenden! Wenn du dich also das nächste Mal entmutigt oder überfordert fühlst, erinnere dich an die uralte Weisheit hinter diesem japanischen Sprichwort „Beharrlichkeit ist Macht“ und lasse dich davon ermutigen, weiterzumachen. Man weiß nie, was für erstaunliche Belohnungen am Ende auf einen warten, wenn man nur Vertrauen hat und am Ball bleibt – bis man etwas wirklich durchgezogen hat.

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