Abkapslung von der Realität: Selbstisolation durch Kopfhörer

Dieser Blogartikel soll eine Ergänzung zu meinem vorherigen Artikel zu dem Thema Kopfhörer sein. Solltest du diesen ursprünglichen Artikel nicht gelesen haben lege ich ihn dir wärmstens ans Herz. Den gemeinten Artikel findest du hier.

Nach wie vor lasse ich meine Kopfhörer in meiner Schublade Staub fangen, mit einer kleinen Ausnahme, dem Fitnessstudio. Für dieses habe ich mir allerdings Kopfhörer besorgt welche auf das Ohr aufgesetzt und nicht eingesetzt werden. Der Grund hierfür ist wie im vorhergehenden Artikel erwähnt der, dass es schlicht besser für die Ohren ist. Da ich mich aber meist mit Freunden zum Sport treffe passiert es etwa einmal pro Woche, dass ich die Kopfhörer benutze. Auf dem Weg zur Arbeit, beim Bahnfahren, beim Spazieren oder auch wenn ich kleiner Erledigungen tätige verzichte ich weiterhin auf Kopfhörer. Da ich nun seit über einem Jahr keine Kopfhörer im Alltag trage möchte ich meiner Erfahrungen gerne teilen.

Was ich zuallererst klarstellen möchte ist, dass ich nicht der Meinung bin das sich mein Leben um 180° gedreht hat wegen des Verzichts auf die „Dauer“-Beschallung. Allerdings muss ich auch offen und ehrlich gestehen, dass ich es aber auch nicht wirklich vermisse. Jedem ist selbst überlassen ob sie oder er für den fünfminütigen Weg zum Bäcker die Kopfhörer in der Tasche lässt oder nicht.

Ich für meinen Teil genieße auf meinem Weg zur Arbeit morgens die Ruhe. Klar wird diese hin und wieder vom Verkehr der Stadt gebrochen oder von irgendwelchen Gesprächen der anderen Passanten. Doch alles in allem würde ich sagen, dass mir diese 20 Minuten Ruhe am Morgen sehr helfen in den Tag zu starten. Ich kann, ohne Ablenkung, den Tagesablauf durchgehen und mir überlegen was noch ansteht. Auf dem Heimweg gehe ich den weiteren Ablauf dann meist noch einmal durch, da sich meistens doch ein paar Dinge geändert haben.

Auch bei meinen Spaziergängen durch den nahegelegenen Park genieße ich nach wie vor das Vogelgezwitscher, die bellenden Hunde und die Gespräche der Menschen an denen man vorbeiläuft. Es ist schlicht weg nicht das Schlechteste sich mit den eigenen Gedanken zu beschäftigen und sich auch an diesen zu erfreuen.

Wo es mir persönlich schwer fällt auf Kopfhörer zu verzichten sind lange Zugfahrten. Natürlich bieten sich diese meist hervorragend um in einem Buch zu schmökern oder die Aussicht zu genießen, doch kennt man es nur zu gut, dass es im Zug auch häufiger lauter werden kann. Hierbei kann es schwer sein die anderen Fahrgäste auszublenden um sich nicht vom Lesen ablenken zu lassen. Doch auch das ist nur eine Frage der Übung. Inzwischen fällt es mir nämlich schon deutlich leichter sich nicht aus dem Lesefluss bringen zu lassen.

An dieser Stelle möchte ich allerdings auch eine kleine Beichte ablegen. Vor dem letzten Urlaub mit meiner Freundin habe ich mir erlaubt auf dem Weg zu ihr, sprich der Fußweg zur Straßenbahn und die Straßenbahnfahrt über Musik zu hören. Hierbei hat mich überrascht wie mir die Musik direkt einen Dopamin-Rausch beschert hat. Ich lief beinahe tanzend und auch in der Straßenbahn hatte ich die ganze Zeit ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Diese Erfahrung hat mich in meinem Unterfangen bestärkt auch weiterhin auf die Kopfhörer zu verzichten. Denn meiner Meinung nach ist es etwas gutes Dopamin zu fasten wo man es kann, vor allem wenn es so einfach ist wie das bloße Weglassen der Kopfhörer.

Hast du schon einmal auf Kopfhörer verzichtet ob nur für einen Tag oder für eine Woche? Falls du auch Erfahrungen zu diesem Thema gesammelt hast teile diese gerne mit uns in den Kommentaren.

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