|

Marcus Aurelius denke an das was du hast

Das Gras auf der anderen Seite des Zauns ist immer grüner. Das glauben wir bereits seit unserer Kindheit. Aber besonders gesund ist diese Anschauung nicht. Das wusste bereits der ehemalige römische Kaiser Marcus Aurelius:

«Denke lieber an das, was du hast als an das, was dir fehlt.»

Marc Aurel

Der Grund ist uns im Normalfall bekannt: auf das zu schauen, was man nicht hat, aber andere vielleicht schon, macht oft äußerst unzufrieden.

Evolutionsbiologisch mag dieses Verhalten Sinn ergeben, doch eigentlich leben wir in den meisten Fällen heutzutage in Überfluss (auch wenn uns das vielleicht nicht so vorkommt). Daher ist dieses Verhalten eigentlich nicht mehr notwendig. Wenn da nur nicht der menschliche Geltungsdrang wäre, der von Marketing-Experten ausgenutzt wird:

  • Ein kleiner Fernseher reicht nicht (oder vielleicht reicht ein Fernsehen nicht)
  • Ein eigenes Auto sein muss. Im besten Fall muss es ein teures sein und neu natürlich.
  • Designer Klamotten stehen über normalen funktionalen oder nachhaltig produzierten.
  • usw.

So entsteht ein Setup, in welchem wir eigentlich nie die Chance haben genug zu besitzen.

Und das macht unzufrieden.

In erster Linie liegt das daran, dass unser Fokus auf diese ausstehenden und scheinbar notwendigen Dinge gelenkt ist. So fällt uns gar nicht auf wie privilegiert wir eigentlich bereits sind.

Ich möchte mich hier nicht als Eremit ohne Besitztümer profilieren, der diese Bedürfnisse nicht mehr kennt.

Ich habe genauso wie du schwache Momente.

Aber über die Jahre habe ich es geschafft ein Bewusstsein zu kreieren, durch welches ich es mitbekomme, wenn sich diese Gedanken wieder einschleichen (die eigentlich nicht meine eigenen sind).

Wenn einem das gelingt, bekommt man die Möglichkeit aktiv etwas gegen diese Denkmuster zu tun. Und das ist dann meist tatsächlich leichter als man glaubt.

Du wirst sicher deine eigenen Wege und deine eigenen Mechanismen finden, um dein Denken in solchen Situationen geradezurücken.

Ich mache es aber typischerweise so:

Sobald mir bewusst ist, dass es eigentlich nur ein künstlich erzeugtes Bedürfnis ist, schaue ich auf das was ich habe und dadurch wird meist schnell klar, dass ich das Andere, das Neue nicht brauche.

Da das nicht in allen Fällen ausreicht mache ich mir auch bewusst, welchen Aufwand ich mir erspare indem ich etwas nicht habe. 

Das mag am Anfang vielleicht etwas befremdlich klingen, aber mit einem Beispiel sollte es dir recht klar werden:

Wenn ich mir kein Auto kaufe spare ich nicht nur einen Haufen Geld, sondern muss mich auch um viele Dinge nicht kümmern, die mit einem Auto einhergehen:

  • Termine in der Werkstatt
  • Parkplatzsuche
  • Ärgernisse im Straßenverkehr
  • Angst vor Schäden am Fahrzeug
  • Stark steigende Spritpreise

All das ist nichts warum ich mir Gedanken machen muss.

Und das ist enorm befreiend.

Mache ich mir derartiges bewusst, wird es in den allermeisten Fällen erschreckend einfach mich an dem zu erfreuen was ich habe und auch daran was ich nicht habe.

Wie sagte Bilbo Beutlin so schön?

"Es ist nicht das schlechteste sich am einfachen leben zu erfreuen." - J.R.R. Tolkien in Der Herr Der Ringe

Wie gesagt gelingt mir das nicht immer und es gibt Situationen in denen ich Dinge kaufe, die ich eigentlich nicht bräuchte, aber ich denke das ist in Ordnung.

Mehrheitlich bin ich erfolgreich und mache mich nicht selbst fertig wenn ich es mal nicht schaffe.

Die Königsdisziplin ist es aber diese Prinzipien anzuwenden, wenn es um mehr geht als materielles. 

Ich meine damit beispielsweise in Zeiten von gesundheitlichen Problemen oder dem Verlust von Personen die einem wichtig waren.

Es ist deutlich schwieriger in solchen Situationen zu ignorieren was einem fehlt und das zu schätzen was man hat. Aber ich bin mir sicher, dass du auch das mit genügend die Übungen schaffst.

Verschiedene philosophische Ansätze haben mir in solchen Zeiten sehr geholfen. Fühle dich frei noch einige andere Artikel zu lesen falls du entsprechende Hilfestellung brauchst.

Du kannst auch gerne mit Lukas und mir über Instagram Kontakt aufnehmen, wenn du dich austauschen willst.

Ähnliche Beiträge