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Wie man den Tag richtig nutzt – Jean-Paul Sartre

Häufig leben wir in unserem Kopf. Wenn wir an morgen denken, in unserer Vorstellung. Und wenn wir an gestern denken, in unserer Erinnerung. Allerdings sollten wir nicht vergessen, dass beide Szenarien nicht real sind und wir uns lieber auf die Zeit konzentrieren sollten die wir haben: Jetzt!

Es gibt nur noch einen Tag, der immer wieder von vorne beginnt: Er wird uns im Morgengrauen gegeben und in der Abenddämmerung genommen.“

Jean-Paul Sartre

Wir leben in Zeiten in denen alles sehr schnelllebig ist. Nicht selten kommt es vor, dass man schon Wochen im Voraus verplant ist und sich die Termine nur so zu stapeln scheinen. Eine der Folgen dieses permanenten Verplant-seins ist, dass wir uns auch unentwegt Gedanken über diese Termine machen müssen. Selbst wenn wir sie alle in einem Kalender stehen haben und sie nicht permanent im Kopf mit uns herum tragen müssen, sind sie doch häufig präsent. Sartre sagte einst, dass wir noch nicht herausgefunden haben wie wir leben sollen. Doch viel wichtiger als, die Tatsache wie wir leben sollen ist es, dass wir leben.

„Oh ich habe am Dienstag noch einen Arzttermin, Mittwochs dann das Treffen mit Adi und abends bin ich noch zu diesem oder jenen verabredet.“ An und für sich ist nichts schlecht daran, sich seinen Alltag zu strukturieren. Ein Problem wird es, wenn wir den jetzigen Moment nicht im Vollen auskosten, weil wir an etwas anderes denken.

Einmal gepinnt, nie wieder vergessen (:

Sartre sagt spezifisch, dass uns jeden Morgen ein neuer Tag gegeben wird, der einem Abends wieder genommen wird. Man sollte also jeden Tag als ein individuelles Geschenk ansehen.

Ein kleiner Tipp hierfür ist es, sich jeden Morgen nach dem Aufstehen, sich bewusst zu machen, dass viele andere Menschen an diesem Tag nicht aufgestanden sind. In einer Welt mit knapp 8 Milliarden Menschen gibt es dementsprechend auch viele, die am Abend ins Bett gehen und nicht mehr aufwachen. Solltest du dich also morgens in deinem Bett wieder finden und am Leben sein, dann lächle einmal ausgiebig, um dich über den neuen Tag, der dir geschenkt wurde zu freuen.

Wenn wir uns vor Augen halten, dass wir nichts anderes als diesen einen Tag haben, dann können wir ihn auch voll nutzen. Wir sollten danach streben, diesen einen Tag so schön und gut zu füllen, wie wir können. Natürlich muss man auch seinen Verpflichtungen nachkommen. Allerdings sollte man nicht vergessen an jedem Tag etwas Zeit für sich einräumen beziehungsweise für etwas schönes. Vergiss aber nicht, dass schöne Sachen oft auch einen unschönen Ursprung haben. Nichts desto trotz ist es gut, wenn wir am Abend unsere 24 Stunden wieder zurückgeben müssen, auf etwas schönes zurück blicken können.

Am nächsten Morgen beginnt das Spiel erneut. Wieder sollte unser Augenmerk darauf liegen den besten Tag zu erleben, den wir haben können. Wir sollten uns nicht über die Fehler von gestern aufregen oder traurig sein, schließlich sind diese Fehler nicht aufarbeitbar. Sie sind passiert und das ist okay. Was wir allerdings tun können, ist heute alles zu geben. Denn wenn wir unser bestes tun, ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns morgen keinen Kopf um heute machen müssen, merklich größer.

Wenn du dich also heute Abend ins Bett legst, denke daran diesen Tag wieder abzugeben und mit ein bisschen Glück wird dir morgen ein Neuer geschenkt.

Solltest du mehr über Existenzialismus wissen wollen, kannst du ja mal in unserem Artikel über Existenzialismus vorbei schauen.

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