Shinrin Yoku: Was sind Waldbaden und die Vorteile von Bäumen?

Wenn du auf der Suche nach einer Möglichkeit bist, deine Gesundheit zu verbessern, solltest du das Waldbaden oder Shinrin Yoku in Betracht ziehen. Beim Waldbaden verbringst du Zeit in der Natur, um deine Gesundheit und dein Wohlbefinden zu verbessern. Es hat sich gezeigt, dass es eine Reihe von Vorteilen hat, wie z.B. den Abbau von Stress, die Verbesserung der Stimmung und die Steigerung des Energieniveaus. In diesem Blogbeitrag erfahren wir, was Shinrin Yoku ist, wie es entstanden ist, wie du das Beste daraus machen kannst und vieles mehr!

Shinrin Yoku: Was ist das und was sind die Vorteile?

Shinrin Yoku, was auf Japanisch „Waldbad“ bedeutet, ist eine Praxis, die es schon seit Jahrhunderten gibt. Es geht darum, in die Natur einzutauchen und den Wald seine Arbeit tun zu lassen. Das Waldbaden ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden, da immer mehr Menschen nach Möglichkeiten suchen, Stress abzubauen und ihre Gesundheit zu verbessern.

Es gibt eine Reihe von Vorteilen, die mit dem Waldbaden verbunden sind, darunter:

  • Stressabbau: Einer der bekanntesten Vorteile von Shinrin Yoku ist seine Fähigkeit, Stress abzubauen. Eine Studie aus dem Jahr 2010 ergab, dass Teilnehmer, die ein dreitägiges Waldbad nahmen, niedrigere Werte des Stresshormons Cortisol aufwiesen als diejenigen, die dies nicht taten – mittlerweile weiß man jedoch, dass auch sehr viel kürzeres Waldbaden diesen Effekt hat (und weitere) in diesem Artikel erfährst du mehr.
  • Stimmungsaufhellung: Zeit in der Natur zu verbringen, verbessert nachweislich die Stimmung und lindert die Symptome von Depressionen. Eine Studie ergab, dass Teilnehmer, die einen zweistündigen Waldspaziergang machten, weniger depressiv und ängstlich waren als diejenigen, die dies nicht taten.
  • Energiesteigerung: Wenn du dich müde oder ausgelaugt fühlst, kann ein Aufenthalt in der Natur dir helfen, mehr Energie zu tanken. Eine Studie ergab, dass Teilnehmer, die einen zweistündigen Waldspaziergang machten, mehr Energie hatten als diejenigen, die das nicht taten.
  • Verbesserung des Schlafs: Wenn du Probleme mit dem Schlafen hast, kann es helfen, Zeit in der Natur zu verbringen. Eine Studie ergab, dass Menschen, die an einem Waldbad teilnahmen, besser schliefen als diejenigen, die nicht daran teilnahmen.
  • Stärkung der Immunität: Das Waldbaden stärkt nachweislich das Immunsystem. Eine Studie ergab, dass die Teilnehmer eines dreitägigen Waldbades mehr weiße Blutkörperchen hatten, die für die Bekämpfung von Infektionen zuständig sind, als die Teilnehmer, die nicht baden gingen.

Wie du siehst, gibt es eine Reihe von Gründen, Shinrin Yoku auszuprobieren!

Die Geschichte von Shinrin Yoku

Die Praxis des Shinrin Yoku gibt es schon seit Jahrhunderten. Sie hat ihren Ursprung in Japan und basiert auf der Idee der Waldtherapie, oder shinrinyoku (森林浴), was so viel bedeutet wie „die Atmosphäre des Waldes einnehmen“.

Das Konzept wie es heute bekannt ist, wurde aber erstmals in den 1980er Jahren vom japanischen Ministerium für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei eingeführt, um die Menschen zu ermutigen, Zeit in der Natur zu verbringen und ist somit im Grunde einer Marketingaktion geschuldet.

Seitdem hat die Praxis sowohl in Japan als auch auf der ganzen Welt an Beliebtheit gewonnen. In den letzten Jahren hat die wissenschaftliche Forschung zu den Vorteilen von Shinrin Yoku zugenommen, was seine Popularität weiter erhöht hat.

Es gibt Waldtherapie-Programme in Ländern auf der ganzen Welt, darunter Südkorea, Deutschland, die Schweiz, Finnland, Kanada und die Vereinigten Staaten.

Falls du etwas mehr Informationen über die Geschichte von Shinrin Yoku suchst, haben wir einen seperaten Artikel für dich.

Wie man Shinrin Yoku praktiziert

Es gibt ein paar verschiedene Möglichkeiten, Shinrin Yoku zu üben. Das Wichtigste ist, einen Ort zu finden, an dem du dich wohl und entspannt fühlst – und der Bäume hat.

Das kann ein Park, ein Wald oder sogar dein Hinterhof sein! Bedenke, dass die Wirkung stark davon abhängt, wie dicht der ausgewählte Bereich mit Bäumen bewachsen ist. Je weniger Bäume, desto geringer sind die positiven Auswirkungen. Deshalb ist ein Wald in der Regel zu bevorzugen.

Wenn du deinen Platz gefunden hast, gibt es ein paar Dinge, die du tun kannst, um das Beste aus deinem Erlebnis zu machen:

  • Nimm dir Zeit: Es gibt keine Eile, wenn es um Shinrin Yoku geht. Nimm dir Zeit und genieße das Erlebnis. Man muss sogar darauf achten, dass die Sitzungen lang genug sind. Denn der Körper braucht Zeit, um sich anzupassen und sich vom Alltag zu erholen. Die gängigsten Empfehlungen für Sitzungen sind daher mindestens 1 Stunde, idealerweise aber mehr als 2 Stunden.
  • Abschalten von der Technik: Eines der besten Dinge an Shinrin Yoku ist, dass es dir erlaubt, von der Technik abzuschalten und deinen Kopf frei zu bekommen. Achte darauf, dass du deine Geräte für die Zeit ausschaltest.
  • Höre den Geräuschen der Natur zu: Eines der entspannendsten Dinge in der Natur ist es, den Vögeln, dem Wind und dem Rascheln der Blätter zu lauschen. Nimm dir ein paar Minuten Zeit, um einfach nur zu sitzen und den Geräuschen um dich herum zu lauschen. Es ist wissenschaftlich belegt, dass das Hören von natürlichen im vergleich zu künstlichen Geräuchen keine Mühe macht.
  • Rieche die Blumen und Bäume: Eine weitere Möglichkeit, sich zu entspannen und den Anblick zu genießen, ist das Riechen. Natürlich hast du diese Vorteile auch passiv, indem du dich einfach nur im Wald aufhältst, aber das bewusste Riechen an den Dingen kann den Effekt noch verstärken und hat obendrein noch einen meditativen Charakter. Die Gerüche wirken sich auf deine Gesundheit aus, denn die ätherischen Öle der Pflanzen haben positive Auswirkungen auf dein Gehirn. Terpene und Phytonzide sind die beiden am häufigsten untersuchten Gruppen dieser Öle (wobei Terpene in erster Linie in Pyhtonziden enthalten sind.
  • Schmecke die frische Luft: Atme tief ein und schmecke die frische Luft. Das ist eine der besten Methoden, um den Kopf frei zu bekommen und zu entspannen. Wälder sind ideal, da sie normalerweise die beste Luftqualität haben. Das ist keine große Überraschung, denn Bäume sind im Grunde genommen gigantische Luftreiniger.
  • Spüre die Sonne auf deiner Haut: Die Sonne kann eine beruhigende Wirkung auf Körper und Geist haben. Achte darauf, während deines Shinrin Yoku-Erlebnisses einige Zeit in der Sonne zu verbringen. Das Sonnenlicht hilft bei der Produktion von Vitamin D, das eine ganze Reihe von gesundheitlichen Vorteilen hat. Achte nur darauf, dass du dich nicht zu sehr der Sonne aussetzt, um keinen Sonnenbrand zu riskieren.
  • Berühre die Bäume: Eines der besten Dinge, die man in der Natur erleben kann, ist die Möglichkeit, sich mit ihr körperlich zu verbinden. Nimm dir ein paar Minuten Zeit, um die Bäume zu berühren und ihre Rinde zu spüren. Da wir in unserem modernen Leben nicht viel motorischen Kontakt mit der Natur haben, ist das eine gute Möglichkeit, sich wieder mit ihr zu verbinden. Und Studien haben gezeigt, dass der körperliche Kontakt zur Natur helfen kann, den Stresspegel zu senken.
  • Tee trinken: Das ist zwar optional, aber Teetrinken kann eine tolle Synergie mit Shinrin Yoku sein. Tee trinken ist eine gute Möglichkeit, sich zu entspannen und abzuschalten. Wenn du dich besonders gestresst fühlst, solltest du Kamillen- oder Lavendeltee trinken. Und konzentriere dich so gut wie möglich auf die Zubereitung und das Trinken des Tees – das ist eine tolle Achtsamkeitsübung.

Wie du das Beste aus deinem Waldbaden herausholst

Zunächst ist es wichtig, dass du deine Vorbehalte loslässt. Es ist nicht ungewöhnlich, dass du dich komisch fühlst, wenn du das Waldbaden zum ersten Mal ausprobierst – vor allem, wenn du einen Baum berührst oder umarmst oder eine Handvoll Walderde riechst (was alles wunderbar ist und dir beachtliche Vorteile bringt).

Das Gute daran ist: Der Wald urteilt nicht. Wenn du deine erste(n) Sitzung(en) alleine machst, hast du die Ruhe, die du brauchst, um dich mit Shinrin Yoku vertraut zu machen. Und wenn du deine erste Sitzung in einer Gruppe machst, sollte das auch kein Problem sein, da du mit Gleichgesinnten zusammen bist.

Am Ende des Tages ist das komische Gefühl nur wegen der gesellschaftlichen Normen, aber am Ende des Waldes ist Baden etwas, das du für dich und deine Gesundheit tust – und nicht für andere. Deshalb solltest du dich nicht von der (möglichen) Meinung anderer davon abhalten lassen, dich um dich selbst zu kümmern. Und um ehrlich zu sein: Ich habe bei den Menschen, mit denen ich über Shinrin Yoku gesprochen habe, mehr Neugierde als Urteile festgestellt.

Es ist auch wichtig, dass du dich von der Technik trennst und deinen Kopf frei bekommst. Wir empfehlen nicht, dein Handy zu Hause zu lassen, außer du bist in einer geführten Gruppe oder kennst den Wald sehr gut. Aber stelle sicher, dass du es ausschaltest, damit du wirklich in die Natur eintauchen kannst.

Involviere deine Sinne so weit wie möglich. Das bedeutet, dass du dir nicht nur die Schönheit um dich herum ansehen, sondern dir auch die Zeit nehmen solltest, deine Umgebung zu riechen, zu hören und zu berühren. Schon vergessen? So wie wir es in diesem Artikel bereits besprochen haben. So kannst du dich auf einer tieferen Ebene mit der Natur verbinden – und es hilft dir, den Kopf frei zu bekommen (etwas, das uns im modernen Leben fehlt).

Und letztlich solltest du darauf achten, dass du es regelmäßig machst. Das Waldbaden ist keine einmalige Erfahrung, sondern sollte regelmäßig durchgeführt werden, um den vollen Nutzen zu erfahren. Auch wenn du es nicht jeden Tag in den Wald schaffst, solltest du mindestens eine Sitzung pro Woche einplanen. Studien haben ergeben, dass die Wirkung von gründlichen Shinrin-Yoku-Sitzungen nach 2 Wochen nachlässt – aber sie kommt zurück bzw. bleibt, wenn du es dir zur Gewohnheit machst.

Deshalb empfehlen wir, daraus ein Ritual zu machen, auf das du dich jede Woche freust. Ich gehe zum Beispiel jeden Freitagmorgen waldbaden. Es ist eine tolle Art, das Wochenende zu beginnen und ich fühle mich danach immer erfrischt und gestärkt.

Die beste Tageszeit für ein Waldbad

Die beste Tageszeit für ein Shinrin Yoku Erlebnis ist früh am Morgen oder spät am Abend. Dann ist die Luft am frischesten und es sind weniger Menschen unterwegs.

Wenn du für dich sein willst, versuche Wochenenden oder Feiertage zu vermeiden, wenn die Parks und Wälder oft voller sind.

Was du auf deine Shinrin Yoku Reise mitnehmen solltest

Es gibt ein paar Dinge, die du auf deine Shinrin Yoku-Reise mitnehmen solltest. Einen ausführlichen Artikel findest du hier, aber die Kurzfassung wäre:

Erstens solltest du bequeme Kleidung tragen, die du nicht schmutzig werden lässt und die dich warm oder kühl hält (je nach Jahreszeit.

Zweitens ist es eine gute Idee, etwas Wasser und Snacks mitzunehmen, falls du Durst/Hunger bekommst.

Schließlich solltest du neben deinem Handy auch ein paar Antihistaminika mitnehmen, falls du auf etwas im Wald allergisch reagierst.

Wie du einen Wald in deiner Nähe findest

Wenn du dir nicht sicher bist, wo du einen Wald in deiner Nähe finden kannst, solltest du über Google Maps oder eine ähnliche Online-Karte ein geeignetes Gebiet finden können.

Du kannst auch deine Freunde oder Familie fragen, ob sie gute Plätze kennen. Schließlich kannst du auch versuchen, in einen örtlichen Park oder ein Naturschutzgebiet zu gehen.

Wenn du auf der Suche nach einer geführten Gruppensitzung bist, gibt es ein paar Dinge, die du tun kannst. Erstens kannst du im Internet nach „Shinrin Yoku Wälder“ oder „Wald badeorte“ suchen.

Shinrin Yoku, oder Waldbaden, ist eine großartige Möglichkeit, sich zu entspannen und Stress abzubauen. Wenn du nach einer Möglichkeit suchst, dich mit der Natur zu verbinden, ist Shinrin Yoku die perfekte Aktivität für dich. Wenn du diese Tipps beachtest, wirst du sicher ein tolles Erlebnis haben.

Wir hoffen, dass dir dieser Blogbeitrag über Shinrin Yoku gefallen hat. Wenn du Fragen oder Kommentare hast, kannst du sie gerne unten hinterlassen. Danke fürs Lesen!

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