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Alan Watts Sicht was das Leben wirklich ist

„Life is not the problem to be solved, but an experience to be had“: Diese Worte von Alan Watts zeigen nicht nur ganz klar seine Nähe zu östlichen Philosophien.

Er macht in seinen Büchern und Vorlesungen sehr oft darauf aufmerksam dass es eine entscheiden Unterschied zwischen westlichen und östlichen Vorstellungen gibt.

„Life is not a problem to be solved, but an experience to be had.“

Alan Watts

Stammt dieses Zitat von Alan Watts?
Watts‘ traf dieses Aussage nicht als erstes, sondern referenzierte hier vermutlich schlicht Søren Kierkegaard, der diese Worte zuvor formuliert hatte: „Life is not a problem to be solved, but a reality to be experienced.“

Während dem besonders im Christentum (sowie auch dem Islam und dem Judentum) Dinge und Geschehnisse für gewöhnlich eine Zweckmäßigkeit haben müssen und somit einem gewissen Plan oder einer gewissen Absicht folgen, gibt es sowohl im Hinduismus als auch im Buddhismus und dem Zen  Dinge und Geschehnisse die einfach passieren.

Im Hinduismus ist es das große Spiel (genannt Lila) das Saguna Brahman welches das höchste Selbst ist, sich derart in seiner Aufführung verliert, dass es vergisst das alles nur ein Spiel ist. Ich habe einen eigenen Artikel über Alan Watts Darlegung dieses Prinzips, falls dich das Thema näher interessiert.

Im Buddhismus und besonders auch im Zen-Buddhismus, besteht die Idee das Dinge einfach aus sich selbst heraus geschehen. Besonders die Natur und alle Dinge die wachsen. Das ist ein großer Kontrast im Vergleich zum Kreationismus der christlichen Weltanschauung, in der alles von einer Art großen Architekt minutiös geplant wird und beabsichtigt ist. Oft fällt es uns im Westen sogar schwer diesen fremden Ansatz überhaupt zu fassen.

Alan Watts hatte Theologie studiert, orientierte sich dann aber um und widmete sich fernöstlicher Philosophie, weil eben das christliche Weltbild zu eingeschränkt erschienen. Und so entdeckte er dann auch diese Anschauung (falls dich Alan Watts Leben näher interessiert findest du hier Lukas‘ Artikel).

Ich selbst kann der Idee, dass das Leben einfach gelebt werden soll, sehr viel abgewinnen. Lange Zeit wusste ich nicht, was mich so irritierte, als ich die Gesellschaft (und auch mich selbst beobachtete) wie jeden Tag für Tag an irgendetwas gearbeitet wurde, ohne genau zu wissen für was eigentlich. 

Durch Alan Watts öffnete sich mir dann aber eine neue Perspektive: Die Idee des Lebens ist es einfach nur gelebt und erfahren zu werden. Es geht nicht darum Großes zu vollbringen oder vielleicht sogar einfach nur schlicht jeden Tag Aufgaben zu bewältigen deren Sinn sich unserer Logik entzieht.

Alan Watts hatte in einem anderen Vortrag (bzw. mehreren) den Vergleich aufgestellt, dass das Leben wie ein Tanz oder ein Musikstück sei. Der Sinn des Tanzes ist es nicht an einem bestimmten Punkt im Raum an zu gelangen, sondern einfach nur zu tanzen. Der Sinn eines Musikstücks ist es nicht schnellstmöglich am Ende anzugelangen. Er zeichnete hier das Bild von Komponisten, die nur Stücke schrieben, welche nicht mehr als ein krachender Akkord sind, der jeweils das Finale des Stückes darstellte.

Diese Betrachtungsweise nimmt enorm viel Druck und erlaubt es, das Leben entspannter zu sein. Selbst unliebsame Erfahrungen nimmt man leichter, da sie zur Erfahrung dazu gehören, statt ein Hindernis beim Erreichen “des großen Ziels“ darzustellen.

Ich habe übrigens keine Veränderung meiner Moral festgestellt, seit ich dieses Konzept mehr in mein Leben integriert haben. Ich handle noch immer nach meinem moralischen Kompass und versuche so viel Gutes wie möglich zu tun. Ich gehe einfach nur entspannter mit den Dingen und Geschehnissen des Lebens um.

Ich glaube auch du kannst von dieser Betrachtungsweise profitieren. Ich erzähle niemanden was er muss oder soll, aber vielleicht hast du auch Lust bekommen, zu versuchen, das Leben mal so zu sehen.

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Ach, wie viele gute Zitate ich nie wieder gefunden habe. Damit dir das nicht passiert: einfach pinnen 🙂

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