Wie Unannehmlichkeiten dein Leben besser machen

Bevor ich mich mit dem Thema der Philosophie auseinandersetzte, war ich der festen Überzeugung, dass ein gutes Leben daraus besteht, keine Unannehmlichkeiten in diesem zu haben. Wenn wir also nur alle Unannehmlichkeiten aus unserem Leben entfernen, so wird es um ein Vielfaches besser und lebenswerter.

Nun, einige Jahre später, habe ich eine gänzlich andere Idee davon, was ein gutes Leben ausmacht. In erster Linie bin ich der Überzeugung, dass ein gutes Leben daraus besteht, nicht nur gedacht, sondern tatsächlich gelebt zu werden. Was allerdings meine Ansicht über das Entfernen der Unannehmlichkeiten betrifft, so bin ich inzwischen der Meinung, dass genau dies unser Leben schlechter macht. 

Natürlich ist es angenehm, wenn man an einem Tag keine großen Termine, Erledigungen, Gespräche oder sonstige große Verantwortungen hat, allerdings sind es auch diese, die den Tag in Retrospektive gut machen. Man hat an diesem Tag etwas geleistet, worauf man stolz sein kann. Ein gutes Leben ist also keines, in dem es keine Unannehmlichkeiten gibt, sondern eins, in dem man gelernt hat, mit allen Unannehmlichkeiten auszukommen und mit ihnen zu leben. Immerhin kann man ja nur die Dinge aus seinem Leben entfernen, von denen man weiß, sprich man kann nur das bekannte Unangenehme aus seinem Leben entfernen, auf kurz oder lang werden sich aber immer wieder neue Dinge in dein Leben schleichen. Solltest du also die Fähigkeit geschult haben, Unannehmlichkeiten jeglicher Art zu meistern, so kann auch nichts Neues, was in deinem Leben kommt, dich aus der Bahn werfen.

Was ist deine Meinung zu diesem Thema, hast du schon ähnliche Erfahrungen gemacht? Gab es auch Situationen, in denen du das Leid aus deinem Leben entfernen wolltest, nur um dann später festzustellen, dass immer neue Arten von Unannehmlichkeiten in dein Leben kommen werden? Teile uns deine Meinung und Erfahrungen gerne in den Kommentaren mit.