„Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht“ (Die Bedeutung erklärt)
Es gibt so manche Persönlichkeit in der menschlichen Geschichte, die keine Vorstellung benötigt. Marc Aurel oder auch Marcus Aurelius ist eine davon. Das hat zum einen mit seinem politischen Werdegang und seinem Amt als römischer Kaiser zu tun, aber auch weil er ein außergewöhnlicher Denker und Philosoph war. Viele seiner Zitate beschäftigen uns noch heute, die meisten sind leicht formuliert, aber um sie zu verstehen brauche es meist etwas mehr.
Dieses Mal beschäftigen wir mit dem folgenden Zitat, dass ich vor Jahren das erste Mal las, aber erst heute richtig nachvollziehen kann:
Marcus Aurelius ist nicht der Begründer des Stoizimus, sondern wird zu den jüngeren Stoikern gezählt. Er beschäftigte sich mit dem, was er von seinen Vorreitern und speziell der Stoiker, die seiner Meinung nach große Weisheit besessen hatten, überliefert bekommen hatte. Aber er unternahm auch viele Anstrengungen um eigene Gedanken zu fassen, die teilweise in den Stoizismus, wie wir ihn heute kennen, einflossen.
Betrachtet man die Lehren der Stoiker, vor Marcus Aurelius, ist es relativ naheliegend, dass dieses Zitat, eher zum stoischem Grundverständnis Aurelius’ gehörte und nicht unbedingt eine eigene Erkenntnis darstellte.
Was bedeutet nun dieses Zitat genau?
Auch Leuten, die sich weniger mit Philosophie beschäftigen, wird schnell klar, was gemeint ist mit diesem Zitat, da die Aussage nicht abstrakt umschrieben oder formuliert ist, sondern geradeheraus:
Unsere Denkweise und unsere Gedanken bestimmen, wie unser Leben verlaufen wird. Denken wir positiv wird der Verlauf tendenziell sehr positiv sein, verhalten wir uns chronisch pessimistisch wird sich das auch im Verlauf des eigenen Lebens widerspiegeln.
In erster Linie ist, das in Aurelius’ Denken der Fall, da er der Überzeugung war, dass alles Geschehen in der Welt, abhängig von unserer eigenen Wahrnehmung ist (welche wir beeinflussen können). Das spiegelt sich beispielsweise in de folgenden seinter Worte wieder:
„Alles, was wir hören, ist eine Meinung, keine Tatsache. Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit.“
– Marcus Aurelius
Auch könnte hier eine Brücke zu einem anderen Zitat von Marcus Aurelius geschlagen werden:
“…von den Gedanken nimmt die Seele ihre Farbe an.”
(Lukas hat sich schon mit diesem Zitat auseinandergesetzt und kannst den Artikel über den obigen Link lesen)
Es gibt viele ähnliche Perspektiven, Aussagen, Phrasen, etc., wie diese. Und vermutlich hast du schon schon oft davon gehört, dass unsere Wahrnehmung des Lebens, im Endeffekt eine Einstellungssache ist. Aber – und damit kommen wir zum Problem – hat der Mensch leider die Tendenz Dinge zu wissen, aber nicht ihnen entsprechend zu handeln. Und hier ist es leider nicht anders.
Schauen wir uns nur eine kurze Liste mit Beispielen an:
- Man sollte seinen Sport nicht vernachlässigen, da man sonst schneller degeneriert und unausgeglichen ist.
- Man sollte nicht rauchen, da man weiß, dass es gesundheitsschädlich ist.
- Man sollte nicht zu viel Zeit auf sozialen Medien verbringen, weil sie uns beeinflussen und wir stattdessen sinnvolleres tun könnten.
- Und so weiter
Ich möchte mich hier aber nicht als übermäßig diszipliniert darstellen und mit erhobenen Zeigefinger mahnen. Auch ich habe die Tendenz hin und wieder in negative Muster und Gedanken abzurutschen.
Aber durch jahrelange Übung gelingt es mir, in den allermeisten Fällen, solche Situationen relativ schnell wahrzunehmen und habe so die Möglichkeit gegenzusteuern.
Das gegensteuern an sich, ist verhältnismäßig simpel, aber nicht einfach, wenn man bereits Erfolge erzielt hat. Also am besten klein anfangen und dann größere und größere Projekte angehen.
Aber der Erfolg ist, auch eine Frage der Motivation und da reicht es leider nicht immer einfach ein tolles großes Ziel vor Augen zu haben. Meiner Erfahrung nach ist es am erfolgreichsten, wenn du mit dir selbst (oder besser gesagt deinem inneren Schweinehund) verhandelst.
Es bringt nichts, sich wie ein Feldwebel aufzuführen und zu versuchen alles mit Härte durchzusetzen. So scheint der menschliche Geist einfach nicht zu funktionieren.
Statt schlechte Gewohnheiten zu brechen, ist dann meisten eine Stärkung des Widerwillens die Folge. Man knickt ein und findet sich dort wieder, wo man begonnen hatte.
Schaffst du es aber hingegen für dich selbst eine Win-Win-Situation zu schaffen, sind die Erfolgsaussichten meist äußerst gut.
Ein Beispiel könnte sein, dass du dich eine Stunde um den Haushalt kümmerst, aber im Anschluss die Legitimierung hast, dir eine Folge deiner Lieblingsserie anzuschauen..
Im Normalfall solltest du merken, dass es dir so relativ leicht fällt, Dinge zu bewältigen, auch wenn die Belohnung kleiner ausfällt, als der betriebene Aufwand.
Es wird dir mit der Zeit immer leichter Fallen mit kleineren Belohungen zu arbeiten. Von dem was ich feststellen konnte, liegt das daran, dass man durchaus Freude am produktiv sein finden kann.
Hättest du mich in meinen Teenage- Jahren kennengelernt, und diese Worte aus meinem Mund gehört, wären sie dir sehr merkwürdig vorgekommen. Ich war sehr faul und konnte mich kaum für irgendwas über einen längeren Zeitraum begeistern – außer Serien, Filme und Computerspiele.. Mittlerweile kann ich mich ungelogen oft kaum bremsen, produktiv zu sein. Und das auch nach einem anstrengenden Arbeitstag.
Seinen Anfang nahm das, weil ich begonnen hatte, Gedanken zu haben, wie ein Leben aussähe, dass mir gefallen würde. Und das hat die Motivation geschaffen, die ersten kleinen Schritte in die richtige Richtung zu machen.
Und je mehr kleine Schritte man tut, desto mehr Gewohnheit stellt sich ein, weitere Schritte zu tun. Und wenn man dann nicht auf seine Füße aufpasst, dann weiß man nicht wohin sie einen tragen können. Ich bin zwar noch nicht da wo ich sein möchte, aber ich bin auf dem besten Weg dahin und genieße die Reise in vollen Zügen.
Ich habe dir diese kurze Schilderung nicht gegeben, um mich gut darzustellen. Ich bin durchschnittlich intelligent und habe kein überdurchschnittliche aufregendes Leben.
Aber es ist nicht das schlechteste, sich am einfachen Leben zu erfreuen, wie schon Bilbo Beutlin im Der Herr der Ringe sagte. Besonders, wenn man es geschafft hat, sich mehr und mehr für ein positives und voranbringendes Denkens zu konditionieren.
Danke Marcus Aurelius.
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