|

„…von den Gedanken nimmt die Seele ihre Farbe an“ – Marcus Aurelius

„Nach der Beschaffenheit der Gegenstände, die du dir am häufigsten vorstellst, wird sich auch deine Gesinnung richten; denn von den Gedanken nimmt die Seele ihre Farbe an.“

– Marcus Aurelius

Als erstes würde ich dieses Zitat gerne in etwas modernere Wörter packen, um den Inhalt etwas verständlicher zu machen.
„Dein Geist wird die Form der Gedanken annehmen, die du dir am häufigsten vorstellst. So wird sich auch deine Einstellung richten; denn von den Gedanken nimmt der Geist seine Farbe an.“

Denken wir also häufig darüber nach wie gut es uns geht:

  • Das wir einen vollen Magen haben.
  • Das wir gesund sind.
  • Das wir einen schönen Tag mit Freunden hatten.

So formen wir unseren Geist in eine positive Richtung.

Denken wir aber häufig darüber wie schlecht es uns geht.

  • Das wir gerne ein schnelleres Auto hätten.
  • Das wir schöner sein sollten.
  • Das wir nicht die neusten Klamotten haben.

So formen wir unseren Geist in eine negative Richtung.

Ich habe mich für dieses Zitat entschieden, da Marcus Aurelius vor über 1800 Jahren lebte und seiner Zeit weit voraus war. Denn besonders in der modernen Psychologie gibt es das Phänomen der selektiven Wahrnehmung.

Laut dieser, suchen wir Menschen nach Mustern im Alltag und finden sie auch dort, wo gar keine sind. Wir nehmen tatsächliche Informationen und beziehen diese auf nicht damit zusammenhängende Ereignisse. So ziehen wir beispielsweise aus einer schlechten Schulnote, die Schlussfolgerung, dass wir dumm sind. Oder aber aus einer heißen Tasse Tee dass das Regenwetter draußen schön ist.

Um aus der Außenwelt Informationen für unseren Verstand zu ziehen, müssen wir bedenken, dass jeder Einzelne von uns sehr individuell und subjektiv alles um uns herum wahrnimmt. Das diese Wahrnehmung, wie ein Filter, für das Leben, wie es tatsächlich stattfindet, arbeitet.

Der erste Filter sind unsere Sinnesorgane. Sprich: sehen, hören, riechen, fühlen und schmecken.

Dies sind die Schnittstellen unseres Körpers mit der Außenwelt. Arbeitet jemand viel mit den Händen, so werden diese härter, was dafür sorgt, dass einem raue Oberflächen nicht ganz so rau vorkommen. Ein gekonnter Koch kann aus einer Mahlzeit mehr Zutaten herausschmecken, als ein Laie. Ein Komponist nimmt vermutlich aus einem Lied mehr heraus als der durchschnittliche Hörer.

Wie wir die Welt also war nehmen variiert anhand der Sinnesorgane und ihrer Geübtheit schon von Person zu Person deutlich.

Der zweite Filter ist, wie wir in unserem Denken mit den aufgenommenen Informationen umgehen. Ob wir sie direkt in eine Schublade stecken oder ob wir sie bis auf den kleinstmöglichen Bestandteil auseinander bauen und jeden einzeln für sich betrachten.

Meiner Erfahrung nach ist es deutlich einfacher neue Informationen zu verarbeiten in dem wir sie in kleine gut zu verstehende stücke zerlegen. So kann ich beispielsweise einen Longboard Sturz direkt in die Schublade „Dummheit“ stecken.

Ich kann aber auch überlegen:

  • Was war der Grund für diesen Sturz.
  • War ich zu schnell.
  • War der Boden zu feucht.
  • Lag ein Stein auf dem Boden.
  • Hätte ich noch in den Grünstreifen ziehen können.
  • Ich hätte dankbarer sein sollen als mein Knie noch nicht weh tat.

Am Ereignis ändert sich zwar nichts, meine Einstellung gegenüber der Erfahrung allerdings schon.

Um nun noch einmal auf das Zitat von Marcus Aurelius zurückzukommen: Wie und Was wir denken hat eine mächtige Auswirkung auf die Qualität unseres Lebens. Wir sollten auf jeden fall darauf achten was wir denken und von welcher Art unsere Gedanken sind.


Dir hat der Artikel gefallen? Du kannst dich von uns über neue Artikel informieren lassen:


Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert