Ariston von Chios: Was eine gesunde Seele ausmacht

Jeder der schon einmal eine schwere Zeit durchgemacht hat weis wie wichtig es ist wenn man sich auf sich selbst verlassen kann. Doch wie erlernt man einen festen Stand im Leben? In diesem Beitrag werden wir Aristons von Chios` Meinung zu diesem Thema anschauen.

Ariston von Chios war ein direkter Schüler von Zenon von Kition und zählt zu den Begründern der stoischen Philosophie. Seine Lehren wurde besonders von der Indifferenz aller Dinge geprägt. Sprich das nichts besser oder schlechter als etwas anderes sei.

„Tugend ist die Gesundheit der Seele“.

Ariston von Chios

Laut Ariston von Chios soll die Tugend die Gesundheit der Seele sein, doch was ist überhaupt Tugendhaft und wie kann von ihr die Gesundheit der Seele abhängen?

Das Wort Tugend wie wir es heutzutage benutzen stammt aus dem Mittelalter. Allerdings kann man davon ausgehen dass das Zitat von Ariston dennoch sinngemäß übersetzt wurde. Das mittelalterliche Wort Tugend wurde von dem Wort Tauglichkeit beziehungsweise Tüchtigkeit abgeleitet. Die Tugend ist damit die charakterliche Eigenschaft die als erstrebenswert gilt.

Die Liste an Tugenden ist eine sehr lange. Um einen kleinen Einblick zu verschaffen werde ich nun einige der mir am wichtigsten Tugenden Auflisten: Geduld, Demut, Wohlwollen, Treue, Mut, Wahrheit, Gastfreundschaft, Selbständigkeit, Disziplin, Fleiß, Ausdauer, Ordentlichkeit, Sparsamkeit, Reinlichkeit, Pünktlichkeit und Selbstkritik.

Anhand einiger dieser beispielhaften Tugenden werde ich nun erklären, weshalb der Mangel an diesen Tugenden zu einem ungesunden Charakter führt und deshalb im Umkehrschluss, das Besitzen besagter Tugenden, einen gesunden Charakter fördert.

Wer sich in Geduld übt, kann auch langes Warten auf ein wirklich stark ersehntes Ereignis aushalten. Wer im Gegensatz dazu ungeduldig ist, kann nicht einmal im Restaurant auf sein Essen warten ohne die Bedienung anzukeifen. Wer also Geduld übt, wird auf lange Sicht in der Lage sein die innere Frustration besser zu meistern. Wer die innere Frustration gut meistern kann, hat eine gesunde Seele.

Wohlwollen ist die charakterliche Eigenschaft die es einem erlaubt, einem Anderen Gutes zu wünschen, ohne dadurch einen persönlichen Vorteil zu erlangen. Wer sich selbst nicht als den Nabel der Welt sieht, hat schon einiges begriffen. Auch wenn es nicht immer leicht ist. Wer aber anderen nichts gönnt, weil man es selber ja so schwer hat, derjenige wird sich noch häufig über die Ungerechtigkeit des Lebens aufregen.

Wer sich selbstkritisch betrachtet, lernt schnell, dass man selbst auch nicht frei von Fehlern ist. Häufig sehen wir unsere eigenen Fehler nur nicht, da wir uns nie die Zeit nehmen, oder schlichtweg nicht darüber nachdenken, dass wir selbst nicht frei von Fehlern sind. Um sich selbst selbstkritisch zu sehen, braucht es eine gewisse innere Größe. Menschen die sich nie selbstkritisch betrachten, werden ihre eigenen Fehler nie finden und können so auch nicht an ihnen arbeiten.

Mit der Ordentlichkeit hatte ich selbst immer große Probleme. Ich habe nur selten mein Zimmer aufgeräumt, geschweige denn das Bad geputzt oder sonst wirklich viel im Haushalt geholfen, allerdings ist es deutlich leichter einen klaren Verstand zu haben wenn die eigene Umgebung ebenfalls klar, beziehungsweise aufgeräumt ist. Schließlich gibt es in einer aufgeräumten und sauberen Umgebung deutlich weniger Ablenkungen.

Um nochmal auf das Zitat zurück zu kommen: Die Gesundheit der Seele hängt davon ab wie wir mit ihr umgehen. Ob wir uns um sie kümmern oder ob wir sie dahin vegetieren lassen. Durch das Pflegen von Tugenden und indem wir uns in diesem üben, können wir unsere Seele formen und gesund halten. Solltest du also permanent ein Gefühl der inneren Unruhe spüren, dann suche dir doch ein paar Tugenden raus, übe dich in ihnen und siehe was passiert.


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