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Die Macht sich selbst zu korrigieren

Neulich beim hören eines Podcasts stolperte ich über die Aussage, dass wenn man bei einem Flug von 100 Kilometern eine Abweichung von 1° hat man sein Ziel um ~1,74 Kilometer verfehlt. Dies klingt als alleinstehender Fakt erst einmal nicht sonderlich spektakulär. Wie du dir aber schon denken kannst geht es auf diesem philosophisch orientiertem Blog nicht um das Fliegen.

Ich denke, dass sich dieses Sinnbild auf beinahe jeden Aspekt in unserem Leben übertragen lässt. In meinem letzten Blogartikel habe ich davon erzählt, wie schön es sein kann etwas neues zu beginnen. In diesem Artikel will ich allerdings mehr darauf eingehen weshalb es wichtig ist zu beginnen. Hierbei meine ich nicht nur neue Dinge sondern auch jene die wir schon lange vor uns herschieben und wissen, dass es besser wäre wenn wir früher statt später starten.

Wie bei dem Flugzeug das ~1,74 Kilometer neben dem ursprünglichen Ziel ankommt, so kann es auch uns ergehen. Nicht einmal zwei Kilometer neben seinem Ziel anzukommen klingt natürlich nicht so schlimm, allerdings ist bei dieser Rechnung die Strecke nicht sonderlich weit und auch eine Abweichung von einem Grad ist nicht sehr viel. Doch was ist wenn unser Ziel sin 10 000 Kilometer entfernt befindet oder wir eine Abweichung von zehn Grad haben? Auf einen Schlag haben wir unser Ziel um 174 Kilometer verfehlt. Und selbst wenn die Abweichung nur klein ist, ist das Ziel oft ebenfalls klein. Verfehlen wir den Flughafen um knapp Kilometer, ist ein Landung nicht mehr möglich und es muss eine aufwändige Korrekturschleife geflogen werden.

Es ist also von größter Wichtigkeit seinen Kurs so schnell wieder anzupassen, denn je früher die Abweichung des Kurses korrigiert wird desto weniger verehrend sind die Auswirkungen auf unsere Ankunft zum Ziel.

Um etwas von der Flugzeug Metapher Abstand zu nehmen:

Es ist leichter in Form zu bleiben als in Form zu kommen, je früher wir mit etwas neuem anfangen desto schneller werden wir es meistern, je früher wir etwas erledigen desto kürzer quälen wir uns mit den Gedanken unserer eigenen Unzulänglichkeit. Wie in einem anderen Artikel besprochen, gibt es viele Probleme, welche weitere Probleme mit sich bringen. Probleme zu spät anzugehen ist, wie in diesem Artikel bereits erklärt, nur eines davon.

Diese einfache, aber eindrucksvolle Metapher verdeutlicht, wie kleine anfängliche Abweichungen von unserem gewünschten Kurs in unserem Leben erhebliche Auswirkungen haben können, insbesondere wenn die Strecke lang und die Abweichung groß ist. Es erinnert uns daran, wie wichtig es ist, nicht nur neue Vorhaben zu beginnen, sondern auch, die Dinge, die wir vor uns herschieben, anzugehen. Frühes Handeln und die stetige Anpassung unseres Kurses können uns vor den Konsequenzen größerer Abweichungen bewahren. Das Leben, wie auch der Flug eines Flugzeugs, erfordert eine kontinuierliche Navigation und Anpassung, um sicher ans Ziel zu gelangen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt, der in diesem Zusammenhang hervorgehoben wird, ist die Zufriedenheit und das Selbstvertrauen, die aus der Vollendung von Aufgaben und Zielen resultieren. Ähnlich wie der Flugzeugpassagier, der sein Ziel ohne Verfehlung erreicht hat, können auch wir, wenn wir Aufgaben rechtzeitig angehen, sicherstellen, dass wir unser gewünschtes Ziel erreichen, ohne die Unsicherheit und den Stress, die mit unnötigen Verzögerungen und Abweichungen einhergehen. Das Prinzip, den Kurs frühzeitig zu korrigieren und Dinge in Angriff zu nehmen, ist zeitlos und gilt heute genauso wie vor über 2000 Jahren, als Cicero bereits die Freude an erledigten Arbeiten betonte. Die Botschaft lautet, dass wir, wenn wir uns frühzeitig engagieren und unsere Ziele konsequent verfolgen, letztendlich die Gewissheit erlangen, auf dem richtigen Weg gewesen zu sein, oder zumindest die notwendigen Anpassungen vorgenommen zu haben, um unsere Ziele zu erreichen.

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