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Zitate erläutert: Stephen Covey über unsere Wahrnehmung der Welt

Wir Menschen vergessen oft, dass unsere Wahrnehmung der Welt nicht wirklich objektiv ist, sondern zu großen Teilen davon beeinflusst ist, wie wir sind. Das Zitat stammt von der französischen Schriftstellerin Anaïs Nin hat aber durch den amerikanischen Beststeller-Autor Stephen Covey noch mehr Bekanntheit erreicht, welcher es in diversen seiner Werke mit einfließen hat lassen (z.B. in „The Seven Habits of Highly Effective People“).

Wir sind uns dessen nicht immer aktiv bewusst, aber irgendwie ahnen wir, dass etwas dran ist, an den folgenden Worten. Wir werden uns anschauen was genau, respektive wie dieses Zitat zu verstehen ist.

„Wir sehen die Welt nicht so, wie sie ist, sondern so, wie wir sind.“

– Stephen R. Covey

Ursprünge dieses Zitats

Die Maxime, dass Menschen die Welt so sehen, wie sie sind, ist in verschiedenen Varianten etliche Male in der Menschheitsgeschichte aufgetaucht. Dem ältesten bekannten Ursprung nach handelt es sich um ein talmudisches Sprichwort.

Diverse große Persönlichkeiten haben Variationen dieser Worte verwendet: die französische Schriftstellerin Anaïs Nin, die beiden amerikanischen Autoren für Selbsthilfe-Bücher Stephen R. Covey und Napoleon Hill, der deutsche Philosoph Immanuel Kant sowie der amerikanische Psychologe G. T. W. Patrick und auch der Kleriker Sydney Smith.

Hier chronologisch erfasst, wann welche Persönlichkeit diese Worte verwendete:

  • Immanuel Kant in 1781 in his major work „Critique of Pure Reason“.
  • Cleric Sydney Smith of the University of Oxford published a sermon in 1801.
  • G. T. W. Patrick in 1890 within the article titled “The Psychology of Prejudice” published in the magazine “The Popular Science Monthly”
  • H. M. Tomlinson in a tale called “The Gift” published in H. M. Tomlinson was published. The maxim was printed in a tale called “The Gift” 1931.
  • Napoleon Hill in his 1937 book “Think and Grow Rich”.
  • Anaïs Nin in her 1961 work “Seduction of the Minotaur”
  • Stephen R. Cover in his best-selling self-help volume “The 7 Habits of Highly Effective People”, which was first 1989.

Menschen sehen die Welt, so wie sie sind: Wissenschaftliches Beispiel

Lukas und ich waren auf einem sonntäglichen Waldspaziergang, als wir auf das Thema Pareidolie zu sprechen kamen. Auslöser waren ein Beitrag des amerikanischen Astrophysikers Neil deGrasse Tyson in dem er von dem berühmten „Marsgesicht“ sprach, dass vom Orbiter von Viking 1, 1976 aufgenommen wurde.

Er machte darauf aufmerksam, dass es sich schlicht um das bekannte Phänomen handelt:

Pareidolie ist das erkennen von Gesichtern und Gegenständen in abstrakten Dingen und Mustern, da das menschliche Gehirn versucht vertrautes im Sichtfeld zu finden.

Aufnahme „Marsgesicht“ 1976

deGrasse Tyson weißt darauf hin, dass es an Hochmut grenzt als Spezies zu glauben, potentielles außerirdisches Leben müsse ein menschenähnliches Gesicht als Erscheingungsmerkmal haben, wobei selbst auf der Erde kaum Lebewesen vorhanden sind, die ein solches aufweisen.

Und tatsächlich gibt es neben Menschen und Affen praktisch nichts mehr, dass ein menschenähnliches Gesicht besitzt. Ein Hund mag beispielsweise noch ein Gesicht haben aber es ist bereits stark unterschiedlich. Bei Bäumen, Pflanzen, Pilzen, Bakterien, usw. gibt es überhaupt keins.

Dennoch sehen wir die Welt, so wie wir sind. Eine neuere Aufnahme der selben Gesteinsformation zeigt übrigens, klar, dass es sich um kein Gesicht handelt:

Aufnahme „Marsgesicht“ 2007

Die tiefere Bedeutung dieses Zitats

Gemeint ist mit diesem Zitat, dass unsere Erfahrungen und Überzeugungen unsere Wahrnehmung der Dinge maßgeblich beeinflussen und damit verfälschen. Wir sehen die Welt nicht objektiv sondern entsprechend subjektiv. Beispielsweise gibt es kein wirklich „schlechtes Wetter“, sondern eigentlich nur Wetter.

Es gibt unzählige solcher Beispiele, bei welchen wir nicht Wirklichkeit wiedergeben, sondern im Prinzip nur unsere Konditionierungen, Paradigmen und Wahrnehmung, so Covey. Und ich muss sagen, dass ich das bei mir selbst sehr oft selbst beobachten kann. Ich habe mir als Ziel gesetzt, daran zu arbeiten, diese verfälschte Wahrnehmung abzulegen – auch wenn ich es wahrscheinlich nie ganz schaffen werde (was völlig okay ist).

Tatsächlich lassen sich verhältnismäßig schnell Erfolge erzielen. Und es lohnt sich. Man lebt bewusster und ruhiger. Irgendwie echter. Was Sinn ergibt, wenn man sich in Erinnerung ruft, dass „echt“ so viel wie „wirklich“ und „unverfälscht“ heißt.

Hier sind zwei Punkte, die du beachten solltest, wenn du dich auch entschlossen haben solltest:

  1. Versuche nicht zu werten, da wir nicht wissen können, ob ein Ereignis gut oder schlecht ist. Lukas hat zu diesem Thema einen Artikel über die berühmte Geschichte des chinesischen Farmers für dich.
  2. Wer keine Vorlieben hat, kann aus allen Dingen gleichermaßen viel Nutzen und somit auch Erfüllung ziehen. Das wusste auch der legendäre Samurai Miyamoto Musashi, wie ich in diesem Artikel über dieses Thema erläutere.

Mit diesen beiden Ansätzen hast du das Werkzeug, dass du brauchst um dieses Projekt anzugehen. Viel Spaß!


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