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Mache es dir zwischen den Stühlen angenehm

Jeder kennt Situationen, in denen man nicht weiß wie man sich entscheiden soll. Sprichwörtlich steht man zwischen den Stühlen. Dies ist zwar im allgemeinen nicht die erstrebenswerteste Situation, aber dennoch gibt es hier einige Vorteile. Im folgenden Artikel werden wir uns anschauen, weshalb es gar nicht so schlecht ist, es sich zwischen den Stühlen bequem zu machen.

Im ersten Szenario wollen beide Parteien zwischen denen wir festsitzen etwas von uns. Ein Beispiel hierfür wäre es, wenn zwei verschieden Freunde etwas mit einem machen wollen oder zwei Arbeitskollegen etwas von einem wollen. Da beide Parteien schon angefragt haben, können wir aussuchen welcher Sache wir uns lieber widmen möchten. Dies kann einfach nach Lust und Laune oder aus Aussicht auf einen persönlichen Vorteil entschieden werden. Sollten wir es in der Hoffnung auf einen persönlichen Vorteil entscheiden, können wir sogar noch Forderungen stellen, da wir mehr als eine Option zur Auswahl haben.

Szenario Zwei ist, dass wir uns zwischen zwei selbst ausgesuchten Optionen wählen müssen. Beispielhaft hierfür wäre, welchen Zug man später nach Hause nimmt oder in welchem Restaurant man zu Abend essen will. Wollen wir uns am Abend mit einem Bekannten zum Essen treffen, so können wir schon am Mittag einen Platz reservieren. Wir könnten uns aber auch bis zum späten Nachmittag oder bis kurz vor der Verabredung Zeit lassen. Im ersten Fall können wir uns eines Tisches sicher sein und im Zweiten, dass wir zur gegebenen Zeit tatsächlich Lust auf das Essen haben. Wie wir uns Entscheiden ist hier wieder egal, doch je länger wir zwischen den Stühlen sitzen desto mehr oder desto länger stehen uns Möglichkeiten offen. Schließlich gibt es nur noch eine Möglichkeit, wenn erst einmal die Entscheidung gefallen ist.

Es ist ebenfalls möglich, das wir zwischen zwei sehr ähnlichen Optionen auswählen müssen. Wie beispielsweise bei der Auswahl eines Handwerkers, wenn wir eine neue Wohnung suchen oder wenn wir neue Schuhe kaufen. Nichts desto trotz ist es auch hier wichtig zu beachten, dass man mit mehr Zeit eine bessere Entscheidung treffen kann. Allerdings sollte man sich auch nicht ewig Zeit lassen, da Probleme auch die Eigenschaft haben sich von selbst aus zu verschlimmern. Dies gilt vor allem wenn es darum geht sich seinen Ängsten zu stellen.

Im dritten Szenario wollen wir etwas von jemandem und jemand will etwas von uns. Hier haben wir deutlich weniger Macht als noch in Szenario eins, denn wir sind auch auf die anderen angewiesen. Doch auch wie in den anderen Beispielen kann man durch mehr Austausch genauer auf das Gegenüber eingehen. Bessere Kommunikation sorgt dafür, dass beide Seiten möglichst zufrieden auf ihrem Stuhl Platz nehmen.

Natürlich kann man nur so lange zwischen den Stühlen verharren, wie es die Zeit erlaubt. Allerdings überrascht es mich immer, wieder wie viele Probleme oder Entscheidungen sich von selbst lösen, wenn wir ihnen nur den Raum geben sich selbst zu entfalten. Dieses Prinzip des nicht Erzwingens nennt sich Wu-Wei und kommt aus dem Daoismus.

Abschließend möchte ich noch anmerken, dass man agiler und schneller entscheiden kann, wenn man zwischen den Stühlen Platz genommen hat, als wenn man schon auf einem der Stühle sitzt. Einfacher ausgedrückt, fällt es einem leichter, einen ganz anderen Weg einzuschlagen, solange man noch keine Entscheidung getroffen hat. Denn ist die Entscheidung erst gefallen, so wird sie unweigerlich ganz egal ob groß oder klein die Beschaffenheit der Realität verändern.

Falls du eine gute Geschichte hast, in der es sich rentierte zwischen den Stühlen zu bleiben kannst du diese gerne mit uns in den Kommentaren teilen.

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